Die Patriarchen

Auf der Suche nach dem Ursprung männlicher Herrschaft
352 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783446276741
Erscheinungsdatum 17.04.2023
Genre Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft/Gesellschaft
Verlag hanserblau in Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
Übersetzung Simoné Goldschmidt-Lechner
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HerstellerangabenAnzeigen
Carl Hanser Verlag GmbH & Co.KG
Vilshofener Straße 10 | DE-81679 München
info@hanser.de
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Kurzbeschreibung des Verlags

Für Leser:innen von Yuval Noah Harari und David Graeber & David Wengrow – eine bahnbrechende Neuerzählung dessen, was wir Patriarchat nennen
„Angela Saini ist eine unheimlich kluge Autorin, die komplexe Sachverhalte einfach und lesenswert vermitteln kann.“ Alice Hasters

Was ist das Patriarchat, und wie ist es entstanden? Jahrhundertelang sahen Gesellschaften männliche Vorherrschaft als natürlich an. Was aber, wenn wir nicht davon ausgehen, dass Männer stets über Frauen herrschten? Wenn wir die Ungleichheit der Geschlechter als etwas Fragiles wahrnehmen, das immer wieder neu durchgesetzt werden muss?

Die preisgekrönte Autorin Angela Saini erzählt radikal neu, was wir "Patriarchat" nennen. Sie erforscht die Ursprünge männlicher Herrschaft in den frühesten menschlichen Siedlungen, in kulturellen Praktiken aus der ganzen Welt und aktuellsten Daten aus der Wissenschaft. Entstanden ist eine umfassende Geschichte des Patriarchats: vielschichtig, von Ort zu Ort unterschiedlich, zutiefst menschengemacht – und endlich.

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ISBN 9783446276741
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FALTER-Rezension

Jenseits von Patriarchat und Matriarchat

Katharina Kropshofer in FALTER 22/2023 vom 02.06.2023 (S. 18)

Es ist kein Zufall, dass Angela Saini ihr Buch mit einer Landkarte beginnt. Viel verwunderlicher ist es wohl, dass es darauf wuselt: In Nordamerika und Ozeanien, Afrika und Ostasien -Matrilinearität, also die Weitergabe des Besitzes nicht über Söhne, sondern von Mutter zu Tochter, gab und gibt es überall. In "Die Patriarchen: Auf der Suche nach dem Ursprung männlicher Herrschaft" nimmt die Wissenschaftsjournalistin, die für die BBC und den Guardian schreibt, diese Landkarte als Anhaltspunkt für eine Spurensuche: Gibt es das "Patriarchat" schon immer? Und wenn ja, wo ist es entstanden?
Zuerst die Basics: Dass es nur "das eine" Patriarchat gibt, sei eine Annahme feministischer Literatur, sagt Saini im Zoom-Gespräch. Mit wissenschaftlichen Erkenntnissen überlappt das nicht zwangsläufig. "Die Endprodukte männlicher Macht sind gut dokumentiert -in der höheren Anzahl von Männern in Führungspositionen, in der Bevorzugung von Söhnen in vielen Teilen der Welt, in den Statistiken zu sexualisierter Gewalt.

Aber das allein ist noch keine Erklärung dafür, wie Männer überhaupt zur Herrschaft gelangten." Es gebe weltweit eine riesige Variation männlich dominierter Systeme des Machterhalts, die nicht alle die gleiche Wurzel haben. Und auch genug Gesellschaften, in denen das nicht immer so war.

Trotzdem könnte man mit Blick auf die rezente Revolte der Frauen im Iran, Abtreibungsgegner in den USA und anderes mehr das Gefühl bekommen, dass wir heute Schritte zurück, nicht vorwärts machen. "Das würde implizieren, dass die Vergangenheit immer patriarchaler war", sagt Saini. "Dabei wissen wir, dass zum Beispiel viele indigene Gesellschaften Südamerikas viel egalitärer waren." Der Reihe nach entlarvt Saini also die -oft fehlgeleiteten -Argumente für diese Vorherrschaft. Und auch die Rechtfertigungen für sie.

Ein typischer Erklärungsversuch? Die Biologie. Frauen seien einfach zu schwach, um sich der männlichen Vorherrschaft zu widersetzen. Mit Blick auf unsere nächsten Verwandten, die Schimpansen, lässt sich das leicht widerlegen: Auch dort sind nicht automatisch die größten, stärksten Affen "Alphamännchen"."Es sind diejenigen, die Netzwerke bilden, Vertrauen erlangen -ähnlich wie bei Menschen", sagt Saini. Die vielversprechendsten Kandidaten für die Entstehung der männlichen Vorherrschaft, die Verfestigung solcher Netzwerke: Landwirtschaft, Besitz und Religion. "Patrilokalität, also wenn Frauen nach der Hochzeit zu ihren Ehemännern ziehen, ist definitiv ein Indiz für patriarchale Organisation", sagt Saini. So werden Frauen von ihren Familien entfremdet. Der Kolonialismus exportierte viele dieser Ideen noch - auch in Gesellschaften, die egalitärer organisiert waren.

Ob sie vom indischen Bundesstaat Kerala erzählt oder den alten Griechen: Saini reist beinahe nahtlos zwischen Gesellschaften und Ären umher. Manchmal ist das auch etwas kompliziert, man vermisst ein Glossar, auf das man zurückgreifen könnte.

Auch auf klare Handlungsanweisungen wartet man lange. Die Antwort auf das Patriarchat ist am Ende nicht das Matriarchat, sondern eine gleichberechtigte Gesellschaft für alle. "Mein Sohn ist neun und denkt bereits sehr anders über Geschlecht. Das ist eine spannende Entwicklung -wer weiß, was daraus noch entsteht", sagt Saini. "Wenn wir das Patriarchat wirklich zerschlagen wollen, müssen wir alles überdenken: die Ehe, Familienstrukturen, den Staat, Religion."

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