Carl Hanser Verlag GmbH & Co.KG Vilshofener Straße 10 | DE-81679 München info@hanser.de
Unsere Prinzipien
✔ kostenlose Lieferung innerhalb Österreichs ab € 35,–
✔ über 1,5 Mio. Bücher, DVDs & CDs im Angebot
✔ alle FALTER-Produkte und Abos, nur hier!
✔ hohe Sicherheit durch SSL-Verschlüsselung (RSA 4096 bit)
✔ keine Weitergabe personenbezogener Daten an Dritte
✔ als 100% österreichisches Unternehmen liefern wir innerhalb Österreichs mit der Österreichischen Post
Kurzbeschreibung des Verlags
»Diese Stadt wird dich umfangen – ganz gleich, welche Sprache du sprichst oder woher du stammst.« Ein Abgesang auf das kosmopolitische Alexandria von Alaa al-Aswani
Der große Alexandria-Roman des bedeutendsten arabischsprachigen Autors der Gegenwart: In den sechziger Jahren trifft sich eine Gruppe von Freunden – ein Grieche, ein Italiener, eine Französin sowie ein Jude und ein Araber – in einem Café in Alexandria, um Widerstand zu leisten gegen die ausländerfeindliche Politik der Regierung Nassers. Die bunte Gesellschaft spricht Arabisch miteinander, sie alle verstehen sich als Teil des kosmopolitischen Alexandria. Doch der Nationalismus der verblendeten Herrscher treibt sie auseinander und zerstört nicht nur ihre kleine Gemeinschaft, sondern die multikulturelle Essenz der legendären Hafenstadt. Spannend und mit schwarzem Humor erzählt Alaa al-Aswani von der vergebenen Chance einer offenen Gesellschaft in Nahost.
eit dem Tod des ägyptischen Nobelpreisträgers Nagib Mahfuz 1988 ist Alaa Al-Aswani der einzige arabische Autor von Weltgeltung. Man muss ihn wohl nehmen, wie er ist – als umtriebigen, von literarischem Feinsinn unbeschwerten Bestsellerautor und gesinnungsfesten Zeitungskolumnisten. Mit regimekritischen Romanen hat sich der gelernte Kairoer Zahnarzt als oppositionelle Stimme gegen Gewaltherrschaft und Korruption von Autokraten wie Mubarak in der ganzen arabischen Welt Gehör verschafft. Weshalb Ägyptens aktuelle Militärdiktatur unter Al-Sisi den lästigen Kritiker zunehmend schikaniert und schließlich ins Exil getrieben hat.
Jetzt versucht Al-Aswani aus der Ferne, von New York aus, gegen die ägyptischen Missstände anzuschreiben. Das ist schwierig, weshalb er mit seinem jüngsten Roman „Die Bäume streifen durch Alexandria“ in eine Zeit ausweicht, die er sich aus Archiven erschließen und nach Kräften fiktional ausmalen kann – die 1960er-Jahre, in denen der Putschgeneral Gamal Abdel Nasser zum gottköniggleichen Führer der arabischen Welt aufstieg, während er Ägypten zum nationalistischen Polizei- und Überwachungsstaat umbaute. Assoziationen zu aktuellen politischen Umbrüchen im Asylland des Autors sind ein Beifang des Romans.
Schauplatz ist Alexandria, die einst europäischste aller ägyptischen Städte, mit einem polyglotten Einwohnergemisch aus allen mediterranen Anrainerstaaten. Al-Aswani erfindet eine sybaritische Freundesrunde, die sich allnächtlich in einer Bar trifft, um zu trinken, sich politisch zu ereifern und das kosmopolitische Flair der Stadt in seinem letzten Abglanz zu genießen, ehe das Nasser-Regime sie zu unerwünschten Fremden erklärt, enteignet oder gar aus ihrer Heimatstadt vertreibt.
Bisher wurde das verschwundene Alexandria vor allem von Nicht-Ägyptern wie Lawrence Durrell oder André Aciman gefeiert. Zu ihnen gesellt sich nun der Nostalgiker Al-Aswani, indem er seine Wehmut unter Klischees und geschwätzigem Schwulst begräbt und in Litern von Whiskey ertränkt. Nüchtern ist diese Prosa aus Kitsch und Styropor auch kaum zu ertragen.