Die Königsbraut und Das fremde Kind

erzählt von Sophie Reyer, illustriert von Poul Dohle
112 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783451033711
Erscheinungsdatum 14.03.2022
Genre Belletristik/Geschenkbücher
Verlag Verlag Herder
Illustrationen Poul Dohle
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Kurzbeschreibung des Verlags


Zugegeben, es geschieht nicht alle Tage, dass Karotten zu Königen werden oder böse Lehrer sich in monströse Fliegen verwandeln. Aber in der doppelbödigen magischen Welt des Märchens ist alles möglich - vor allem in der eines E.T.A. Hoffmann! Aufgrund widriger Umstände soll Fräulein Ännchen als Königsbraut den gnomenhaften Gemüsekönig Daucus Carota heiraten und das arme Geschwisterpaar Christlieb und Felix wird einem Schulmeister gar schauderhafter Herkunft anvertraut. Doch keine Angst: Im Märchen ist stets auch die Hoffnung nicht weit und der Weg gebahnt für einen glücklichen Ausgang: Während Ännchen durch die Liebe des Poeten Amandus gerettet wird, kommt den beiden Geschwistern ein elfengleiches Kind zu Hilfe …


Zwei faszinierende Kunstmärchen des Universalgenies E.T.A. Hoffmann werden hier von der österreichischen Autorin Sophie Reyer in behutsam modernisierter Sprache nacherzählt. Mit viel Humor und einem Blick für den Facettenreichtum des Lebens zwischen nüchterner Wirklichkeit und phantastischer Traumwelt bespielt das Buch Themen, wie sie aktueller nicht sein könnten.


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ISBN 9783451033711
Erscheinungsdatum 14.03.2022
Genre Belletristik/Geschenkbücher
Verlag Verlag Herder
Illustrationen Poul Dohle
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FALTER-Rezension

Gemeines Gemüse und eine Fliege als Lehrer

Gerlinde Pölsler in FALTER 11/2022 vom 18.03.2022 (S. 28)

Magister Tinte ist ein Unsympath, nennt er doch geliebte Märchenbücher ‚Firlefanz‘. Aber dass er eine Fliege ist!“

So schreibt die Lyrikerin und Performerin Nora Gomringer in ihrem Vorwort, und es ist ein würdiger Auftakt zu dem, was in diesem Buch noch alles kreuchen, fleuchen und aus der Erde steigen wird. Sophie Reyer nämlich, Wiener Philosophin und Autorin (zuletzt erschien ihr Roman „1431“), hat E.T.A. Hoffmanns Märchen „Die Königsbraut“ und „Das fremde Kind“ neu erzählt. Anlass ist der heuer 200. Todestag des deutschen Romantik-Schriftstellers, der auch Karikaturist, Jurist und Kapellmeister war und seine Zeitgenossen überforderte. So fand einer der Brüder Grimm, Wilhelm, zwar an Hoffmanns Erzählung „Nußknacker und Mausekönig“ Gefallen, erklärte aber: „Dieser Hoffmann ist mir widerwärtig mit all seinem Geist und Witz von Anfang bis zu Ende.“ Wenn das kein Versprechen ist!

In beiden Erzählungen stellt Reyer uns liebevolle Eltern vor, doch Unheil dräut von außen. Man stelle sich das mal vor: Der neue Hauslehrer drückt den Geschwistern zur Begrüßung die Hände – und die durchzuckt ein greller Schmerz! „Doch Magister Tinte kicherte nur – und zeigte ihnen dann eine kleine Nadel, die er heimlich in seiner Hand versteckt hatte.“ Auffällig auch, dass er immer die Süßigkeiten beschnuppert und eigenartig summt und brummt.

Illustriert hat die schrägen Geschichten Poul Dohle, der sich mit seinen fantastischen Geschöpfen einen Namen gemacht hat. Da wird ihm auch die zweite Geschichte sehr recht gekommen sein. Darin ignoriert das Ännchen, eine leidenschaftliche Gärtnerin, die Anzeichen nahender Gefahr. Oder ist es normal, dass es aus der Erde kichert?

Mit feinem Humor treibt Reyer das Drama voran. Das Ännchen, wie es hin- und hergerissen ist, als ein angeblicher Baron kommt und es mit „Geliebteste Braut!“ begrüßt. „Zugegeben: Besonders edel sah er nicht aus. Er war keine drei Fuß hoch, sein Kopf war viel zu groß und sehr dick und die Nase lang und krumm.“ Dem Ännchen graut davor, den Zwerg zu heiraten – bis er offenbart, dass er in Wahrheit der Gemüsekönig ist und das Ännchen somit Königin würde. „Und mit einem Mal kam ihr der Gnom mit dem großen Kopf auch gar nicht mehr so hässlich vor!“

In Scharen steigt hier das illustre Personal aus dem Gemüsegarten und versucht die Menschen mit sich unter die Erde zu ziehen. Am Ende aber gelingt es, dem Bösen die Tür zu weisen. In Ännchens Fall hilft ihr Verlobter, ein Dichter, der sich endlich vom Schreibpult losreißen kann. Auch in das Leben des Geschwisterpaars ist nicht nur der schauderhafte Schulmeister getreten, sondern auch das Mädchen mit dem Rosenkleid. Oder war es ein Junge in Laubhosen? Ein Schatz an Geist und Witz, damit hatte Grimm recht.

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