

Kirstin Breitenfellner in FALTER 18/2015 vom 01.05.2015 (S. 40)
„Zu viel Staub signalisiert Zwanghaftigkeit. Zu wenig Staub flüstert: Irrsinn.“ Obwohl Maria Antas eine lebenslange Obsession mit dem Thema Putzen verbindet, pflegt sie einen entspannten Zugang dazu. Die finnische Literaturwissenschaftlerin, Autorin und Tochter einer Putzfrau und Köchin reinigt ihr Zuhause demonstrativ selbst, aber nicht systematisch.
In diesem Tagebuch zum Thema Reinemachen erzählt Antas von Putzritualen ihrer Kindheit, und sie gräbt sich auch in die Geschichte der häuslichen Arbeit ein – von technischen Errungenschaften, die die Hausarbeit erleichtern sollten, über die Arbeitsmarktpolitik, die Frauen schon immer den flexiblen Part zugeschrieben hat, bis hin zur modernen Sklaverei der illegalen Haushaltshilfen. Die liebevoll-ironischen Illustrationen von Kat Menschik machen dieses so philosophische wie amüsante, aber auch informative Buch zu einem kleinen Schmuckstück.