

Kirstin Breitenfellner in FALTER 11/2025 vom 12.03.2025 (S. 30)
Zwei Cousinen aus der ungarischen Provinz am Balaton brechen ins Leben auf: Theresa zieht mit ihrer Familie nach Ost-Berlin, der Vater ist Diplomat. Márta möchte zum Studieren nach Budapest, tut sich aber schwer, ihren alkoholkranken Vater im Stich zu lassen. Die Mutter hat schon vor Jahren das Weite gesucht. Und ihre Beziehung zu András ist gerade zerbrochen. Da scheint ein Trip nach Berlin ein Ausweg. Dort verlieben sich beide Cousinen in den dissidenten Schriftsteller Konstantin.
Der zweite Roman der 1978 in Budapest geborenen Nikoletta Kiss spielt in den Jahren vor dem Mauerfall und besticht durch einen gut gebauten Plot, der einen mit zahlreichen Wendungen in Atem hält. Das Zeitkolorit und der politische Hintergrund werden überzeugend evoziert, manchmal vielleicht auf Kosten der Tiefe der Charaktere.