Lügen über meine Mutter

Roman
448 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783462001990
Erscheinungsdatum 18.08.2022
Genre Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Verlag Kiepenheuer & Witsch
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Kurzbeschreibung des Verlags



Daniela Dröscher erzählt vom Aufwachsen in einer Familie, in der ein Thema alles beherrscht: das Körpergewicht der Mutter. Ist diese schöne, eigenwillige, unberechenbare Frau zu dick? Muss sie dringend abnehmen? Ja, das muss sie. Entscheidet ihr Ehemann. Und die Mutter ist dem ausgesetzt, Tag für Tag.


»Lügen über meine Mutter« ist zweierlei zugleich: die Erzählung einer Kindheit im Hunsrück der 1980er, die immer stärker beherrscht wird von der fixen Idee des Vaters, das Übergewicht seiner Frau wäre verantwortlich für alles, was ihm versagt bleibt: die Beförderung, der soziale Aufstieg, die Anerkennung in der Dorfgemeinschaft. Und es ist eine Befragung des Geschehens aus der heutigen Perspektive: Was ist damals wirklich passiert? Was wurde verheimlicht, worüber wurde gelogen? Und was sagt uns das alles über den größeren Zusammenhang: die Gesellschaft, die ständig auf uns einwirkt, ob wir wollen oder nicht? Schonungslos und eindrücklich lässt Daniela Dröscher ihr kindliches Alter Ego die Jahre, in denen sich dieses  »Kammerspiel namens Familie« abspielte, noch einmal durchleben. Ihr gelingt ein ebenso berührender wie kluger Roman über subtile Gewalt, aber auch über Verantwortung und Fürsorge. Vor allem aber ist dies ein tragik-komisches Buch über eine starke Frau, die nicht aufhört, für die Selbstbestimmung über ihr Leben zu kämpfen. 


 


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FALTER-Rezension

Friss die Hälfte: Eine toxische Ehe in den 1980er-Jahren

Kirstin Breitenfellner in FALTER 40/2022 vom 07.10.2022 (S. 32)

Jeder hat drei Leben: ein öffentliches, ein privates und ein geheimes. Mit dieser These eröffnet Daniela Dröscher "Lügen über meine Mutter"(der Titel lehnt sich an John Burnsides "Lügen über meinen Vater" an). Der Roman spielt in den Jahren 1983 bis 1986 in einem Dorf im deutschen Hunsrück.

Kanzler Kohl und die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl bilden den Rahmen eines Buches mit ungewöhnlicher Form; der Erzählfluss wird regelmäßig durch psychologische, soziokulturelle und ästhetische Reflexionen unterbrochen. Die Ich-Erzählerin Ela, ein Alter Ego der 1977 geborenen Autorin, befindet sich im Volksschulalter. Ihr naiver Blick bezeugt die täglichen Streitereien ihrer Eltern, bei denen der Vater als Aggressor auftritt.

Es geht vor allem um das Gewicht der Mutter. Die Figur seiner Frau passt dem an seinem sozialen Aufstieg Arbeitenden nicht ins Konzept. Er zwingt sie zu Diäten, droht, schämt sich, macht sie gar für seine stagnierende Karriere verantwortlich: "Ein Mann ohne eine vorzeigbare Frau würde eine solch gehobene Stellung niemals bekommen."
Die Mutter lässt sich von den Demütigungen nicht beugen. Zwar gibt sie mit dem zweiten Kind die Berufstätigkeit auf, aber sie erbt Geld, über das sie frei verfügen kann. Auch sie hat ihre Abgründe. Der Vater hingegen bleibt ein gemeiner, aber unsicherer Patriarch. Stilistisch irritieren zunächst die kursiv gesetzten Sprachschablonen. "Die Sommerferien standen vor der Tür.""Jetzt platzte meiner Mutter der Kragen." Ihre Eltern hätten sich an solchen Redewendungen wie an einem Geländer festgehalten, bemerkt die Autorin. Im Laufe der Lektüre gewöhnt man sich daran.

Mit ihrem dritten Roman, der aktuell auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises steht, ist Dröscher eine bedrückende Studie über Machtverhältnisse, Lügen und Geheimnisse gelungen -und ein bewegendes Denkmal für eine willensstarke und großherzige Frau.

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