Noch wach?

Roman
384 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783462004670
Erscheinungsdatum 19.04.2023
Genre Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Verlag Kiepenheuer & Witsch
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Verlag Kiepenheuer & Witsch GmbH & Co. KG
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Kurzbeschreibung des Verlags


Berlin: Eine junge Frau erzählt von ihrem neuen Job bei einem großen Fernsehsender, von ihrem neuen Chef, ihrem neuen Leben. Sie wirkt glücklich, beseelt, hoffnungsfroh, es klingt gut. Zu gut?


In Los Angeles geht derweil eine Welt unter. Ein Mann, der damit prahlt, als Berühmtheit könne man sich gegenüber Frauen alles herausnehmen, wird Präsident der Vereinigten Staaten. Im Garten des legendären „Chateau Marmont“, diesem Nachtspielplatz verwöhnter Hollywood Kids jeden Alters, vertreibt sich eine illustre Bande auf der Flucht vor der Realität die Zeit. Auch der Erzähler ist hier – und Rose McGowan, die Schauspielerin, der man nachsagt, neuerdings irgendwie anstrengend geworden zu sein. 


Kurz darauf erschüttert der Weinstein-Skandal Hollywood, und Rose McGowan ist eine der ersten Frauen, die sexuelle Belästigung durch den bis dahin von ganz Hollywood hofierten Filmproduzenten öffentlich gemacht hat. Rose verschwindet, aber sie hinterlässt dem Erzähler eine kryptische Nachricht – oder ist es vielmehr ein Auftrag? Wieso wendet sie sich ausgerechnet an ihn? 


Von Hollywood aus verbreitet sich die #MeToo-Bewegung um die ganze Welt. Doch die alten Machtstrukturen sind widerständiger, als man in der ersten Euphorie vielleicht denken mochte.


Zurück in Berlin findet sich der Erzähler nicht mehr nur als Liegestuhlbeobachter, sondern nun als Akteur mitten in einem unübersichtlichen Geschehen wieder, das ihn in einen tiefen persönlichen Konflikt stürzt.



„Noch wach?“ ist ein Sittengemälde unserer Zeit, ein typischer Stuckrad-Barre. Literarisch brillant, humorvoll und kompromisslos erzählt dieser Roman von Machtstrukturen und Machtmissbrauch, Mut und menschlichen Abgründen.


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ISBN 9783462004670
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Genre Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
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FALTER-Rezension

Ein Fickbus in L.A. und das "Haus des Schmutzes" in Berlin

Sebastian Fasthuber in FALTER 17/2023 vom 28.04.2023 (S. 32)

Benjamin von Stuckrad-Barre war der Star der deutschen Popliteratur und kam später substanzmissbrauchstechnisch in Schwierigkeiten. Die Geschichte des Weges zurück erzählte er im großartigen autobiografischen Roman "Panikherz".

Auch in seinem neuen Buch, eine Art Schlüsselroman über den Axel-Springer-Konzern, spielt der Autor eine Hauptrolle. Als Erzähler gerät er in "Noch wach?" zwischen die Fronten. Eine junge Mitarbeiterin des Verlags -im Roman ist die Bild-Zeitung vermutlich aus juristischen Gründen als Fernsehsender getarnt - erzählt ihm von den üblen Methoden ihres Chefredakteurs. Er diente sich ihr als "Mentor" an, um sie sexuell auszubeuten - wie viele Frauen davor schon.

Dem Erzähler war der Mann als polternder Rechtspopulist immer schon unsympathisch. Allerdings ist dessen Vorgesetzter - der Senderboss - ein wirklich guter, alter Freund von ihm. Im echten Leben traf das offenbar auf Springer-Chef Matthias Döpfner zu, für den Stuckrad-Barre jahrelang gearbeitet hat. Man kann "Noch wach?" als Abrechnung lesen, der Verlagssitz wird als "Haus des Schmutzes" bezeichnet.
Noch besser funktioniert der Roman als nuancenreiches #MeToo-Sittengemälde der Medien-und Unterhaltungsbranche in Berlin und L.A., wo der Erzähler im legendären Chateau Marmont Hotel immer wieder unter Freaks Urlaub von Deutschland macht. Stuckrad-Barre spielt sich nicht als Anwalt der Frauen auf, die in die Missbrauchsfalle getappt sind. Bei ihrem Versuch, publik zu machen, was sie mit dem Chefredakteur erlebt haben, fungiert er als teilnehmender Beobachter - und sieht dabei nicht immer gut aus. Derweil geht es auch in Hollywood rund, wenn plötzlich ein "Fickbus" vor dem Hotel parkt und kurz darauf der Filmproduzent Harvey Weinstein als Sexverbrecher geoutet wird.

Am Ende bleiben die Dinge kompliziert, die alten Machtstrukturen intakt. Die bitterböse Pointe eines fantastisch geschriebenen Romans.

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