Eigenblutdoping

Selbstverwertung, Künstlerromantik, Partizipation
288 Seiten, Taschenbuch
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ISBN 9783462039979
Erscheinungsdatum 19.05.2008
Genre Sachbücher/Kunst, Literatur
Verlag Kiepenheuer & Witsch
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Verlag Kiepenheuer & Witsch GmbH & Co. KG
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Kurzbeschreibung des Verlags

Golden YearsDiedrich Diederichsen über Georg Büchner, Andy Warhol, Bob Dylan, Ovid, Rodney Graham, Richard Wagner, die RAF, Damien Hirst, Kenneth Anger, Frank Zappa, Thomas Pynchon, Charles Manson, 50 Cent, Hermes Phettberg, Vanessa Beecroft, Paolo Virno, René Pollesch, Jean-Francois Lyotard …

Der Kunstboom hat eine Vorgeschichte. Aufbrechende Generationen, aufregende neue Lebensformen, Emanzipationsschübe von der Nachkriegszeit bis in die wilden 60er bilden das Reservoir an Hoffnungen, Gefühlen und Ekstasen, von denen noch heute die Kunstmarktblase zehrt. Doch was hat sich in dieser Zeit wirklich getan – politisch, künstlerisch, in den Subkulturen und auf dem Markt? Wovon handelt der Hype um die Kunst in allen Medien denn wirklich? Ausstellungen sind Events, Bücher und Musik haben Marketing-Konzepte, Künstler müssen als Person erkennbar sein. Kein Mensch glaubt mehr an einen Underground oder eine Gegenkultur. Doch mit den Schatten dieser Begriffe handelt die Kunst. Ist das ein Verrat? Ein Niedergang? Oder gibt es auch Verbindungen und Versprechungen einer Welt jenseits des Marktes? Selbstverwirklichung, Flexibilität, flache Hierarchien, unvorhersehbare Lebensläufe – jedes dieser Stichworte klingt nach der Erfüllung linker Forderungen, sie sind aber auch grimmige Realität unausweichlicher neoliberaler Zwänge, diagnostiziert Diedrich Diederichsen.

In seinem neuen Buch nimmt er uns mit auf eine wahrhafte Tour de Force durch die letzten Jahrzehnte Gegenwartskunst und Popkultur. Es schließt an seine Bücher Freiheit macht arm, Politische Korrekturen und_ Der lange Weg nach_ Mitte an.

 

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FALTER-Rezension

Robert Misik in FALTER 33/2008 vom 15.08.2008 (S. 49)

Es gibt Buchtitel, die sind einfach klasse. Der hier ist so einer: Der Athlet greift zu Doping, um die Leistung seines "Selbst" zu steigern. Was im Sport kriminell ist, ist in allen anderen Sphären des Lebens erwünscht. Jeder soll in seine Kreativität, sein besonderes Ich investieren. Gegenüber diesem zeitgenössischen Kreativitätsparadigma kann man zwei Haltungen beziehen: Entweder ist alles wunderbar, weil die entfremdete Arbeit für immer weitere Kreise durch kreative Arbeit ersetzt wurde, oder es ist schrecklich, weil alle "Kreativität" jetzt zur Ressource der Kapitalverwertung verkommen ist.
Diedrich Diederichsen, Theoretiker mit hohem Kultfaktor, will sich und uns die Sache nicht so einfach machen. Er insistiert darauf, dass die Affirmation trotz ubiquitären Kreativitätsgefuchtles noch lange nicht das Geschäft der Kunst ist, und zeigt, wie in Kunst- und Jugendbewegungen das "Ich" als Ziel jener Bearbeitung, die man einst "Selbstverwirklichung" nannte, ins Zentrum rückte. Der Popstar war Künstler, aber auch Kunstwerk.
Diederichsen erinnert auch daran, dass die Kunst nie vollends im ökonomisch-kreativen Komplex aufgeht, weil sie regelmäßig die Bedingungen ihres Tuns reflektiert. Ein Antiserum gegen alles Lamento von der "Totalkommerzialisierung", aber auch gegen das antimodernis­tische Gerede von der Entleerung des Kunstbegriffs und dem Verfall verbindlicher Standards.

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