Im Sitzen läuft es sich besser davon

Erzählungen
144 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783462041378
Erscheinungsdatum 24.09.2009
Genre Belletristik/Erzählende Literatur
Verlag Kiepenheuer & Witsch
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Verlag Kiepenheuer & Witsch GmbH & Co. KG
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Kurzbeschreibung des Verlags

Alois Hotschnig ist einer der besten Autoren seiner Generation.« Süddeutsche Zeitung

Auch in seinem neuen Erzählband geht es Alois Hotschnig um Existenzielles – und um das Komische daran. Mit Freude am absurden Dialog, großem Sprachwitz und entschlossener poetischer Verdichtung zeigt er Menschen in mannigfaltigen Verstrickungen und zieht den Leser mitten in diese hinein.Katja Lange-Müller, die die Laudatio zur Verleihung des Erich-Fried-Preises 2008 hielt, sagt über ihn: »Jede seiner Zeilen, jedes Wort und jedes Satzzeichen beweisen mir, dass sich seine Schreibenergie aus dem Bedürfnis speist, unser so bewegtes, mitunter auch bewegendes Sein ergründen zu wollen.« Tatsächlich setzt Alois Hotschnig in seinen Geschichten unserer von Zufällen geprägten Welt das Zwingende entgegen. Kein Wort zu viel, keine Eindeutigkeiten, genauer Blick auf seine Figuren – und reichlich Zwischentöne, die seine Geschichten zum Klingen bringen. Mit dieser Sprach- und Schreibpräzision gelingt es ihm, das Zwanghafte einzufangen, Absurditäten und Aporien zu zeigen und Mitgefühl für Menschen zu mobilisieren, die nicht anders können, obwohl sie gern anders wollten. Zum Beispiel das gealterte Ehepaar, das sich in der Erzählung »Die großen Mahlzeiten« darüber zu verständigen sucht, wer wann wie viel von welchem Medikament zu sich nehmen muss und was daraus für ihren Alltag folgt. Oder die Dörfler, die sich den Attacken des von seinen Haltern geliebten Hundes Karl ausgesetzt sehen und irgendwann feststellen müssen, dass seinen Bissen heilende Kräfte innewohnen – woraufhin er nicht mehr beißen mag.Nach seinem hochgelobten Erzählband Die Kinder beruhigte das nicht hat Hotschnig die Tonart gewechselt und eine Freude am grotesken Humor entwickelt, der die Beklemmung durch das Lachen sprengt.

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FALTER-Rezension

Wer will schon beim Arzt der Nächste sein oder von der Ärztin eine Jacke geschenkt bekommen?

Sebastian Fasthuber in FALTER 50/2009 vom 11.12.2009 (S. 30)

Zu ihnen kommt die Krautsuppe mit dem Lift, zu uns kommt sie auf Rädern. Aber es ist dieselbe Krautsuppe, Gerda." Unterredungen eines alten Ehepaares, das sich weigert, zu seinen Freunden ins Altersheim zu ziehen. Früher hat man große Reisen unternommen, jetzt sind es "Die kleineren Reisen" (so der Titel) in den Supermarkt oder zu Besuchen ins Altersheim, die geblieben sind. "Die Koffer werden kleiner im Alter. Aber es sind unsere Koffer, und die haben wir noch."
Die sechs Erzählungen im neuen Buch von Alois Hotschnig (Jg. 1959) handeln von dem, was bisweilen verklärend als Lebensabend umschrieben wird. In der Prosa des in Tirol lebenden Kärntners findet sich nichts von Verklärung. Sie handelt von Koliken und Amnesie, Speiseplänen und Krankenhausbesuchen, dem Warten auf die Besuche der Kinder und einer leisen, traurigen Sehnsucht. Viel weiter runter als in "Die großen Mahlzeiten", wo die Einnahme von Nahrung und Medikamenten rigide geregelt ist, geht es nicht mehr. Umso komischer die Erzählung "Etwas verändert sich", in der einer plötzlich geheilt wird und darüber verzweifelt: "Dass einem nichts fehlt, damit muss man umgehen können."

Den Höhepunkt markiert der absurde Witz der Wartezimmergespräche in "Ausziehen ja, anziehen auch": Ein neuer Patient leidet unter der irrationalen Angst, von der Ärztin eine Jacke geschenkt zu bekommen. Hier lässt einmal mehr Kafka grüßen: "Viele Jahre könnte ich hier schon der Nächste sein. Aber aufgerufen werde ich doch nicht. Immer sieht es danach aus, dass man der Nächste sein könnte, und dann besteht die Welt doch nur aus Warten. Und ganz eigentlich will man ja auch gar nicht der Nächste sein, der Übernächste ja, aber der Nächste, nein, nicht beim Arzt (...)."
In dem dialoglastigen Buch findet Hotschnig eine Sprache für den Verfall. Sie drückt die Verwirrung und Hilflosigkeit der Figuren aus, ohne etwas zu beschönigen, und belässt ihnen doch einen Rest von Würde.

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