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Kurzbeschreibung des Verlags
Maxim Biller hat mit dieser Novelle ein kleines Meisterwerk geschaffen. Geschult an den jüdischen Erzähltraditionen eines Isaac Bashevis Singer oder Bernard Malamud nimmt er seine Leser in einem magischen Text mit auf die Reise in das ostpolnische Städtchen Drohobycz, in die Welt des Bruno Schulz und in das Jahr 1938. Er führt uns in einen Keller, in dem Bruno Schulz, der seinen Lebensunterhalt als Kunstlehrer verdient, aber vom literarischen Durchbruch in Europa träumt, am Schreibtisch seines Vaters einen Brief an Thomas Mann schreibt. Seine Hoffnung ist es, durch die Unterstützung des weltberühmten Schriftstellers im Ausland veröffentlicht zu werden – und damit auch die Möglichkeit zu bekommen, Polen endlich zu verlassen. Denn die Zeichen des drohenden Unheils sind unübersehbar, sie rauben Bruno Schulz den Schlaf und nähren seinen ständigen Begleiter, die Angst. Im Kopf von Bruno Schulz entsteht eine apokalyptische Vision, die vorwegnimmt, was sich wenig später im besetzten Polen tatsächlich vollziehen wird. Und es entsteht ein literarisches Kunstwerk, das den Leser fesselt, fordert und in seiner sprachlichen Brillanz überwältigt.
1938 hat Bruno Schulz einen Brief an Thomas Mann geschrieben, was Maxim Biller zum Anlass nahm, sich "Im Kopf von Bruno Schulz" umzusehen und das (verschollene) Schreiben nachzudichten. Der sich als Zeichenlehrer verdingende Schriftsteller ("Die Zimtläden") hofft, dass der berühmte Kollege ihn protegieren wird, und berichtet diesem davon, wie ein Mann-Doppelgänger im galizischen Drohobycz sein Unwesen treibt, wobei Schulz' eigene Nachtmahre und sado-masochistischen Fantasien sichtlich in die zusehends bizarreren und brutaleren Geschehnisse einfließen. Schließlich peitscht der falsche Thomas Mann im Kopf von Bruno Schulz in einem Duschraum auf eine Pyramide nackter Leiber ein. Ganz schön vertrackt und visionär. Irgendwie. Man fragt sich, wie blöd, frivol und abgeschmackt eine Pointe eigentlich sein muss, damit das deutsche Feuilleton schier aus dem Häuschen gerät über so viel Tiefsinn und erzählerische Eleganz.