Der erste fiese Typ

Roman
336 Seiten, Hardcover
€ 20.6
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ISBN 9783462047707
Erscheinungsdatum 17.08.2015
Genre Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Verlag Kiepenheuer & Witsch
Übersetzung Stefanie Jacobs
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Verlag Kiepenheuer & Witsch GmbH & Co. KG
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Kurzbeschreibung des Verlags


Miranda July, Filmemacherin, Künstlerin, Autorin, sprengt nach ihrem spektakulären Erzählungsband »Zehn Wahrheiten« mit ihrem ersten Roman alle Erwartungen – einen Roman wie diesen haben Sie noch nicht gelesen. Cheryl Glickman ist eine Mittvierzigerin mit System: Sie besitzt nur, was sie wirklich benötigt (z.B. einen Teller, eine Gabel, einen Löffel …) und bündelt ihre Energien maximal (»Wenn Sie schon ein Buch lesen müssen, dann tun Sie es doch gleich neben dem Bücherregal und halten den Finger in die Lücke, damit Sie es dann wieder zurückstellen können!«). Cheryl arbeitet bei einer Firma, die Selbstverteidigung zu Fitnesszwecken lehrt, sie ist seit Jahren verliebt in den 20 Jahre älteren Philipp (der wiederum eine 16-Jährige begehrt) und von dem Gedanken überzeugt, dass sie beide eigentlich seit Jahrtausenden ein Paar sind (Höhlenmann und Höhlenfrau). Als die Tochter ihrer Chefs bei ihr einzieht, wird ihre Ordnungs-Obsession gnadenlos zerstört: Clee, 20 Jahre alt, ist ein Messie, hat Schweißfüße und keinerlei Manieren. Und sie greift Cheryl körperlich an. Bald kämpfen die beiden nach Vorlage der alten Selbstverteidigungsvideos von Open Palm. Eine Choreografie, die Cheryl ganz neue körperliche Erfahrungen verschafft. Die beiden werden ein Paar, zumindest eine Art Paar, und als Clee schwanger wird, übernimmt Cheryl die Rolle ihres Lebens: Sie wird Mutter. Ein Roman, bei dem Sie laut lachen und gegen Ende glücklich lächeln und gleich wieder von vorn zu lesen anfangen werden.


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ISBN 9783462047707
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FALTER-Rezension

Frau July schreibt ein Buch in Moll, der Kritiker sagt: Es ist nicht wirklich toll

Klaus Nüchtern in FALTER 34/2015 vom 21.08.2015 (S. 26)

Der Output, mit dem Miranda July als Künstlerin, Performerin, Musikerin, Schriftstellerin, Schauspielerin und Regisseurin die Welt versorgt, würde locker für ein halbes Dutzend Künstlerkarrieren reichen. Dabei ist July, die mit ihrem Film „Me and You and Everyone We Know“, in dem sie selbst die weibliche Hauptrolle spielte und 2005 in Cannes die Goldene Kamera gewann, erst 41 Jahre alt. Etwa derselben Generation gehört auch Cheryl Glickman an. Damit dürften sich die Ähnlichkeiten zwischen July und der Protagonistin ihres Romandebüts aber bereits erschöpft haben.
Cheryl ist eine neurotische, welt- und lebensfremde Person, vollkommen außerstande, eigene Interessen zu artikulieren, geschweige denn durchzusetzen. Das Objekt ihrer Begierde, der um vieles ältere Philipp, steht ihr vor allem spirituell nahe, sexuell ist er stärker an einer 16-Jährigen aus seinem Cranio-Sacral-Kurs interessiert. Dass er bei Cheryl per SMS um Zustimmung zum noch ausständigen Vollzug bettelt (die schließlich erteilt wird), lässt den Verdacht aufkommen, dass es sich bei „Der erste fiese Typ“ um eine Art dystopische Satire auf eine Gesellschaft handelt, die mit Wertschätzungsrhetorik, Therapieterror und Esoterikgeschwafel der vollkommenen Infantilisierung entgegenarbeitet.
Tatsächlich weiß man bei diesem aus skurrilen Szenarien und halbgaren Ideen zusammengezimmerten Buch oft nicht so genau, ob man lachen, weinen oder gähnen soll. Als man Cheryl die etwa halb so alte Clee als Mitbewohnerin aufdrängt, entwickelt sich zwischen den beiden Frauen über seltsame S/M-Rituale nach und nach eine echte Beziehung und schließlich – als Clee unerwartet schwanger wird – eine ganz realistisch erzählte Lovestory.
Als Großmutter, Ersatzvater und Geliebte in Personalunion findet sich Cheryl auf einmal im „richtigen“ Leben und einem sehr bedeutungsvollen Entwicklungsroman wieder, wo sie zwischen Kinderkackekonsistenzkontrolle und Muttermilchabpumpge­räuschüberprüfung eine berührende Fürsorglichkeit entwickelt, ehe das Buch so verhuscht zu Ende geht, wie es begonnen hat.

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