

Sebastian Fasthuber in FALTER 16/2016 vom 22.04.2016 (S. 34)
Vielfach als arroganter Popschnösel abgetan, war Benjamin von Stuckrad-Barre immer schon ein grandioser Stilist und obendrein mit einer scharfen Beobachtungsgabe ausgestattet. Nach Jahren in der Wüste, in denen er für die Springer-Presse schrieb und kein Buch auf die Reihe bekam, nahm ihn sein Kumpel Udo Lindenberg eines Tages mit nach L.A. Stuckrad-Barre blieb ein Jahr im Chateau Marmont Hotel und schrieb mit „Panikherz“ den Roman seines Lebens.
Den meisten Platz widmet er den Jahren als Kokser, in denen er sich fast ruiniert hätte. Nebst diversen Entzügen halfen Lebensmensch Lindenberg und dessen Lieder, dass er seit zehn Jahren clean, wenn auch nicht geläutert durchs Leben geht. Durch die Überlänge des Buches kriegt man leider eine Überdosis Stuckrad-Barre. Die grandiosen Schilderungen von Begegnungen mit Bret Easton Ellis oder Harald Schmidt entschädigen aber für alles.