Der Zopf meiner Großmutter

Roman
224 Seiten, Hardcover
€ 20.6
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ISBN 9783462051452
Erscheinungsdatum 09.05.2019
Genre Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Verlag Kiepenheuer & Witsch
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Verlag Kiepenheuer & Witsch GmbH & Co. KG
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Kurzbeschreibung des Verlags


»Ich kann mich genau an den Moment erinnern, als mein Großvater sich verliebte. Es war klar, dass die Großmutter nichts davon mitkriegen sollte. Sie hatte schon bei geringeren Anlässen gedroht, ihn umzubringen, zum Beispiel, wenn er beim Abendessen das Brot zerkrümelte.«
Kaum jemand kann so böse, so witzig und rasant von eigenwilligen und doch so liebenswerten Charakteren erzählen wie Alina Bronsky: Max’ Großmutter soll früher einmal eine gefeierte Tänzerin gewesen sein. Jahrzehnte später hat sie im Flüchtlingswohnheim ein hart-herzliches Terrorregime errichtet. Wenn sie nicht gerade gegen das deutsche Schulsystem, die deutschen Süßigkeiten oder ihre Mitmenschen und deren Religionen wettert, beschützt sie ihren einzigen Enkel vor dem schädlichen Einfluss der neuen Welt. So bekommt sie erst als Letzte mit, dass ihr Mann sich verliebt hat. Was für andere Familien das Ende wäre, ist für Max und seine Großeltern jedoch erst der Anfang.
Ein Roman über eine Frau, die versucht, in einer Gesellschaft Fuß zu fassen, die ihr entgleitet. Über einen Mann, der alles kontrollieren kann außer seine Gefühle. Über einen Jungen, der durch den Wahnsinn der Erwachsenen navigiert und zwischen den Welten vermittelt. Und darüber, wie Patchwork gelingen kann, selbst wenn die Protagonisten von so einem seltsamen Wort noch nie gehört haben.


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ISBN 9783462051452
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FALTER-Rezension

Oma kennt keine Gnade und hat immer recht

Kirstin Breitenfellner in FALTER 24/2019 vom 14.06.2019 (S. 38)

Die Romane der russisch-deutschen Autorin Alina Bronsky beginnen stets mit einem Paukenschlag, unverblümt, lakonisch, sarkastisch und grotesk. In ihrem Debüt „Scherbenpark“ (2008) erklärt eine 17-jährige Ghettobewohnerin, den Mann ihrer Mutter töten zu wollen. In „Die schärfsten Gerichte der tatarischen Küche“ (2010) versucht eine Mutter das Kind ihrer ungewollt schwangeren Tochter abzutreiben, und in „Baba Dunjas letzte Liebe“ (2015) wird der Hahn einer alten Bewohnerin des verlassenen Tschernobyl als Ersatz-Ehemann vorgestellt.

Bronsky hat eine Vorliebe für sehr junge und sehr alte Protagonisten. So auch in ihrem neuen Roman „Der Zopf meiner Großmutter“. „Ich kann mich genau an den Moment erinnern, als mein Großvater sich verliebte“, heißt es darin. „Er war in meinen Augen ein uralter Mensch – die fünfzig bereits überschritten –, und sein neues, zartes Geheimnis überrollte mich mit einer Welle der Bewunderung, in die sich Schadenfreude mischte. Bis dahin hatte ich mich für das einzige Problem meiner Großeltern gehalten.“

Maxim, genannt Mäxchen, ist zum Zeitpunkt dieser Beobachtungen nicht ganz sechs Jahre alt. Er lebt in einem Wohnheim für russisch-jüdische Kontingentflüchtlinge in einer deutschen Kleinstadt, und sein Hauptproblem ist seine Großmutter. Dieser besserwisserische, antisemitische, herrschsüchtige und überfürsorgliche Hausdrache ersetzt ihm die unbekannte Mutter, die früh gestorben ist und deren Tod einen stummen Schmerz hinterlassen hat, den die Großeltern nicht mit ihrem Enkel teilen. Der Großvater ist sowieso öfters bei der jungen, hübschen Nachbarin Nina, deren Tochter Vera in Maxims Klasse geht und von der Großmutter als Aufpasserin bezahlt wird. Man ahnt: Normal ist in dieser Familie gar nichts, und der Verlauf der Handlung hält so manche Überraschung bereit.

Bronsky beherrscht die Kunst, ihren Lesern das gerade noch Glaubwürdige so unterhaltsam vor die Füße zu werfen, dass man ihr jedes Wort abnimmt und auch die schrecklichsten Charaktere zu lieben beginnt.

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