✔ kostenlose Lieferung innerhalb Österreichs ab € 35,–
✔ über 1,5 Mio. Bücher, DVDs & CDs im Angebot
✔ alle FALTER-Produkte und Abos, nur hier!
✔ hohe Sicherheit durch SSL-Verschlüsselung (RSA 4096 bit)
✔ keine Weitergabe personenbezogener Daten an Dritte
✔ als 100% österreichisches Unternehmen liefern wir innerhalb Österreichs mit der Österreichischen Post
Kurzbeschreibung des Verlags
Das Scheitern beginnt früh, darin besteht seine Macht. Natürlich, wir lernen, uns gegen die beständige Kraft der Misserfolge zu stemmen. Der eingebildeten wie der tatsächlichen. Weshalb wir auch ein solches Theater um Triumphe, Goldmedaillen oder Intelligenzquotienten machen. Es ist unser Weg, gegen all die Beschränkungen, die uns Gott oder die Natur auferlegt haben, anzukämpfen. Zugleich studieren wir begeistert das vertraute und fremde Unglück, die Fehlschläge und Blamagen. Heinrich Steinfest beschäftigt sich mit der philosophischen Seite des Scheiterns ebenso wie mit der praktischen, dem Scheitern beim Kochen, in der Liebe und der Kunst, erzählt vom spirituellen Scheitern und dem Versuch, einen gewissen Mr. Ku im Tischtennis zu schlagen.
So schön kann Scheitern sein! Krimi-Autor Heinrich Steinfest führt in seiner „Gebrauchsanweisung“ dazu in die hohe Kunst der Niederlage ein. Seine Rundschau über alles, was nicht funktioniert wie geplant, beginnt beim vorliegenden Buch. Vom Leben nach dem Tod hätte es handeln sollen – aber das Thema war schon vergeben.
Weiter geht’s mit einer bunten Mischung aus kleinen Niederlagen, wie jener, die Wände mit Montagekleber statt Spachtelmasse verkleistert zu haben, bis zum Scheitern an den großen Themen der Wahrheit oder der Liebe. Wobei Steinfest Letzteres für durchaus erstrebenswert hält: „Letztlich ist die einzig wahre Liebe die unerfüllte.“
Die Schönheit des Scheiterns zu zeigen ist sein erklärtes Anliegen – und gelingt mit vielen Beispielen und Beobachtungen. Etwa jener, dass Jesus im Moment maximalen Scheiterns zur Ikone gemacht wurde, nämlich am Kreuz hängend und nicht etwa im Triumph der Auferstehung.
Ist das ein Sachbuch? Jedenfalls beschreibt der Autor seinen Gegenstand präzise anhand konkreter, teils alltäglicher, teils historischer Beispiele. Wie beiläufig zitiert er dazu einige andere Autoren, prominent unter ihnen Sören Kierkegaard, Thomas Bernhard oder die Philosophin Bettina Stangneth. Ist es ein Essay-Band? Kapitel für Kapitel widmet sich Steinfest einem anderen Schlachtfeld der menschlichen Unzulänglichkeit, um darüber mit vielen Assoziationen, aber wenig System zu kreisen.
Ein wenig ist diese „Gebrauchsanweisung fürs Scheitern“ auch eine Splitter-Autobiografie des Heinrich Steinfest, eine Sammlung der eigenen kleinen Peinlichkeiten und Ängste bei Lesungen – und nicht etwa seiner Erfolge beim Deutschen Krimipreis.
Steinfests Logbuch des Misslingens ist auf erholsame Weise unperfekt. Aber nicht so, dass das Buch selbst scheitern würde – das geht mangels messbarer Zielsetzung kaum.
Diese Anekdotensammlung von kleinen Untergängen stellt eine Insel der Erholung vom Appell der Selbstoptimierung dar, einen Ort außerhalb unserer getriebenen Zeit, an dem Scheitern eben sein darf.