Sachbuch-Bestenliste Mai 2024

Alles überall auf einmal

Wie Künstliche Intelligenz unsere Welt verändert und was wir dabei gewinnen können
400 Seiten, Hardcover
€ 26.8
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ISBN 9783498007102
Erscheinungsdatum 13.02.2024
Genre Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft/Gesellschaft
Verlag Rowohlt
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HerstellerangabenAnzeigen
Rowohlt Verlag GmbH
Kirchenallee 19 | DE-20099 Hamburg
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Kurzbeschreibung des Verlags


Wir erleben den «iPhone-Moment» der künstlichen Intelligenz, die Technologie ist erstmals für jede und jeden verfügbar. Damit stehen wir an einer entscheidenden Schwelle unserer kulturellen Evolution. Alles verändert sich überall auf einmal. Miriam Meckel und Léa Steinacker zeigen die Chancen auf, die der Schritt über diese Schwelle birgt. Wir müssen nicht fürchten, als Menschen abgeschafft zu werden, denn: Alles, was die KI tut, geht zurück auf die Art und Weise, wie wir mit ihr umgehen. Das heißt aber auch: Wir stehen genau jetzt vor der Aufgabe, ihre Entwicklung in die richtigen Bahnen zu lenken. Doch wie gelingt das, und wo lauern Risiken, unerwünschte Nebeneffekte, ethische Dilemmata – ob in der Arbeitswelt, in der Wirtschaft, in den menschlichen Beziehungen oder im Alltag? Welche Fragen klären wir besser heute als morgen, sei es im Umgang mit selbstfahrenden Autos, virtuellen medizinischen Assistenten oder automatisierten Fake News? Wenn wir in einer immer komplexeren Welt mithalten wollen, so Meckel und Steinacker, dann müssen wir auch unsere menschliche Intelligenz erweitern – selbst dabei kann künstliche Intelligenz uns helfen. Auch wir werden uns also verändern. Wie sieht die Welt von morgen aus, wie finden wir uns darin zurecht und entscheiden richtig? Dieses Buch weist den Weg.


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ISBN 9783498007102
Erscheinungsdatum 13.02.2024
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FALTER-Rezension

Werkzeug, Gefährtin – oder Beherrscherin?

Sebastian Kiefer in FALTER 12/2024 vom 20.03.2024 (S. 31)

Künstliche Intelligenz ist allgegenwärtig: zur Personalisierung von Suchmaschinen und Gesichtserkennung, zur Steuerung von Robotern, Verbesserung von Klimamodellen und für medizinische Diagnostik. Laien verwenden sie einfach; abstrakte Diskurse über eine eventuell überlegene Denkfähigkeit „intelligenter“ Maschinen und deren damit einhergehende Möglichkeit, Macht über Menschen zu erlangen, beschäftigen sie wenig.

Zumindest war das bis Ende 2022 so: Da ging das System namens ChatGPT wie ein Gespenst um die Welt und zwang auch das Laienpublikum, sich Fragen zu stellen wie: Können Maschinen nicht nur besser rechnen und Daten auswerten, sondern auch besser „denken“ als Menschen? Können sie irgendwann gar, so wie menschliches Bewusstsein, wirklich „intelligent“ und kreativ sein?

Erstmals ist KI für jeden verfügbar, und „alles verändert sich überall und auf einmal“, so Miriam Meckel und Léa Steinacker. Beide sind weder Technikerinnen noch Philosophinnen, sondern befassen sich praktisch wie theoretisch mit den möglichen Folgen der KI für Leben und Selbstverständnis des Einzelnen. Meckel, ehemalige Chefredakteurin der Wirtschaftswoche, ist Professorin für Kommunikationsmanagement an der Universität St. Gallen, Steinacker ist Sozialwissenschaftlerin und Unternehmerin. Das Buch der beiden eignet sich für ein Publikum, das sich wenig für technische Grundlagen interessiert oder für Reflexionen darüber, was KI uns über das Denken lehren kann, das jedoch verstehen will, welche Chancen und Gefahren die Durchdringung unserer Kultur mit KI mit sich bringt.

ChatGPT vermag sekundenschnell Texte nahezu beliebiger Art und Thematik so zu produzieren, dass sie erstaunlich menschlich, originell oder stilistisch gekonnt klingen: Beispielsweise kann das Tool ein im Stil Shakespeares gehaltenes Gedicht über das Dilemma der Digitalisierung schreiben. Einen Entwurf für eine Unternehmensstrategie bringt es ebenso zuwege wie Kalauer oder Antworten auf philosophische Fragen.

Systeme wie ChatGPT, die die Funktionsweise neuronaler Netzwerke imitieren, sind in Grenzen lernfähig: Sie werden nicht programmiert, sondern „trainiert“, indem sie meist selbstständig in riesigen Datenmassen Regeln (bzw. Wahrscheinlichkeiten) der Verknüpfung von Worten (oder sonstigen Daten) finden. Das reproduziert naturgemäß Stereotype und Klischees. Und weil solche Systeme (noch) nicht zwischen Fiktion und Fakten unterscheiden können und auch keine moralischen Bedenken kennen, ist entscheidend, welche Daten zum Trainieren eingespeist werden. Dass die meisten dies nicht offenlegen, ist daher Gegenstand juristischer und politischer Auseinandersetzungen. Darüber informiert das Buch wünschenswert leserfreundlich.

Die Neigung des Menschen, „intelligente“, ja sogar dialogfähige Maschinen wie seinesgleichen zu behandeln, ist für die Autorinnen lediglich ein psychologisches Problem. Ginge es nach ihnen, wäre KI nie mehr als ein komfortsteigerndes Werkzeug: „Jenseits von Untergangsszenarien und Techno-Utopien muss es stets darum gehen, den Menschen durch künstliche Intelligenz zu unterstützen, zu bestärken und besser zu machen, nicht aber sukzessive durch KI zu ersetzen. Wir haben zu Beginn argumentiert, dass ‚angereicherte Intelligenz‘ oder ‚maschinelle Nützlichkeit‘ bessere Begriffe wären für eine Technologie, die letztlich ein Werkzeug ist.“

Das ist allerdings keine Hypothese, sondern ein frommer Wunsch, der die erkenntnistheoretische Dimension einfach ausblendet. Wenn die Autorinnen am Ende ihr erhofftes Szenario der Zukunft mit KI skizzieren, ist diese denn auch so banal wie ein Werbefilm: KI-Roboter sind nützliche Helfer im Haushalt. KI hat Energie- und Rohstoffprobleme gelöst, sodass man unbelastet von ökologischen Bedenken um die Welt fliegen kann. KI macht, dass man, ohne aus dem Haus zu gehen, virtuell neue Kleider austesten kann. Kurz: Das Buch formuliert weniger eine Zukunftsutopie, als dass es den Konsumismus von heute träumt, der sich dank KI ungehemmt steigern lässt.

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