Sister Europe

272 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783498007362
Erscheinungsdatum 13.05.2025
Genre Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Verlag Rowohlt
Übersetzung Tobias Schnettler
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HerstellerangabenAnzeigen
Rowohlt Verlag GmbH
Kirchenallee 19 | DE-20099 Hamburg
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Kurzbeschreibung des Verlags


Berlin im Vorfrühling. Eine Zufallsgemeinschaft ganz unterschiedlicher Menschen – ein Kunstkritiker und seine halbwüchsige trans Tochter, ein arabischer Prinz, ein alternder Lebemann mit seinem deutlich jüngeren Internet-Date und eine hinreißende Grande Dame – wandert durch die Stadt, von einem Gala-Diner im verblüht noblen Hotel Interconti quer durch den nächtlichen Tiergarten, stets verfolgt von einem Kripomann, der Verbotenes wittert. En passant entspinnt sich ein Gespräch voller Witz, Intelligenz, eingebettet in die Topografie und Geschichte der deutschen Hauptstadt, und durch den Plauderton hindurch dringen leise die großen Fragen: nach der Einsamkeit des Menschen, nach der Möglichkeit, sie zu durchbrechen, nach dem eigenen Platz auf dieser Welt. Am Ende finden sich die, die zusammenpassen, und die es nicht tun, finden sich auch.




Sister Europe ist der sensationell gelungene Roman einer seit einem Vierteljahrhundert in Deutschland lebenden Amerikanerin, die sich hier besser auskennt als die meisten Berliner. Ein geistreiches, ein großes Lesevergnügen.


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ISBN 9783498007362
Erscheinungsdatum 13.05.2025
Genre Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Verlag Rowohlt
Übersetzung Tobias Schnettler
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FALTER-Rezension

Gegenwartssatire mit Hirn und Herz

Sebastian Fasthuber in FALTER 27/2025 vom 02.07.2025 (S. 28)

Vor der Preisverleihung werden in einem Berliner Hotel schnell Whiskeys im Highball-Glas geordert. Denn, blöde Sache: Es handelt sich um einen arabischen Literaturpreis. Während der Ansprachen gibt es keinen Alkohol, und die Reden können sich ziehen! Der Typ vom deutschen Kulturministerium bekommt tatsächlich das Zittern.

Die nahe Berlin lebende US-Autorin Nell Zink legt mit ihrem satirischen Roman "Sister Europe" rund um ein buntes Figurenensemble nicht nur eine Parodie auf die Literaturszene vor. Jegliche Art von überheblichem Kulturbetrieb und feinsinnigem Geraune bekommt ebenso ihr Fett ab wie Gegenwartsdiskurse über Geschlecht und Identität. Aber dieses Buch hat auch Herz!

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All You Need Is Love

Sebastian Fasthuber in FALTER 24/2025 vom 11.06.2025 (S. 28)

Kommen ein Kunstkritiker und seine trans Tochter, ein dubioser Kleinverleger und sein junges Date, ein arabischer Prinz und eine Dame von Welt, ein mystischer Dichter und ein verdeckter Ermittler in eine Bar.
Was wie ein figurenreicher und dadurch komplizierter Witz anhebt, bei dem man schon zu Beginn leicht den Überblick verlieren kann, entpuppt sich als einer der außergewöhnlichsten und vergnüglichsten Romane des Jahres. Ein wenig Geduld und Sitzfleisch bei der Lektüre vorausgesetzt.

Die in der Nähe von Berlin lebende USamerikanische Autorin Nell Zink hat "Sister Europe" in der deutschen Hauptstadt angesiedelt. Sie lässt ihr schräges Figurenensemble - ein wild zusammengewürfelter Haufen - einen Abend und eine Nacht miteinander verbringen.

Das Hotel InterConti ist gewiss nicht mehr das allererste Haus am Platz, was es allerdings zum perfekten Austragungsort für einen ebenso gut dotierten wie völlig unbedeutenden Literaturpreis macht. Gestiftet hat ihn die kultursinnige Witwe eines Emirs. Bei der Preisverleihung kann sie jedoch nicht anwesend sein. Berlin im Winter ist ihr zu kalt und zu deprimierend.

Als Preisträger ausgewählt hat sie den alternden, aber stets von einer - regelmäßig ausgetauschten - jungen Ehefrau begleiteten Dichter Masud. Er schreibt blumige Geschichten und quasselt auch den lieben langen Tag in diesem Tonfall herum.

Nach einem etwas in die Länge gezogenen Auftakt von etwa 40 Seiten, der der Vorstellung der Figuren dient, treffen diese an der Hotelbar aufeinander und der Roman nimmt Fahrt auf. Alle wollen noch schnell ein paar Gläser kippen. Immerhin handelt es sich um einen arabischen Literaturpreis, im Rahmen der Verleihung wird es wohl keinen Alkohol geben, vermuten die meisten. Dafür winkt nach Überstehen des Prozederes ein Abendessen in einem Michelin-besternten Restaurant.

Eine Parodie auf den Literaturbetrieb ist der Roman zwar nur am Rande. Die Szene mit der Preisverleihung gelingt Zink dennoch besonders gut. Fast nichts verläuft, wie im Programmheft angekündigt. Am wenigsten gilt das für den Zeitplan. Einen Kulturbeamten schüttelt es richtig, weil das Ganze derart lang dauert und er dringend ein Glas benötigen würde.

Zink ist aber auf mehr aus. Bei ihr bekommen alle ihr Fett weg: jegliche Art von überheblichem Kulturbetrieb, feinsinniges Geraune über Architektur und musikalisches Auskennertum; aber auch Gegenwartsdiskurse über Geschlecht und Identität parodiert sie trefflich.

Das macht ihr so viel Spaß, dass "Sister Europe" Gefahr läuft, sich auf hohem Niveau zu verquatschen. Klar: Da sind eine Menge Leute gemeinsam unterwegs, später streifen sie durch den Tiergarten - entsprechend viel wird kommuniziert. Manchmal gehen jedoch die Pferde mit Zink durch.

Einer sagt: "Claude Lanzmann schreibt in seinem Memoir "Der patagonische Hase", dass er niemals ein Land besuchen würde, in dem es die Todesstrafe gibt, und nachdem ich das gelesen hatte, habe ich beschlossen, es genauso zu machen. " So spricht niemand. Schon gar nicht einer, von dem es zuvor heißt, er würde kaum etwas lesen.

Wo man schon befürchtet, dass sich diese Nachtwanderung bei allem Zauber und Witz am Ende nicht zu einem schlüssigen Ganzen fügt, sondern zwischen Rausch und Müdigkeit am frühen Morgen zerfließt, zieht Nell Zink im letzten Viertel doch noch alle Register einer Romanautorin.

Auf den letzten Drücker gelingt es ihr, aus dem Ensemble an Quasselstrippen noch glaubwürdige Figuren mit menschlichen Zügen zu machen. Die getauschten Worte werden weniger. Dafür kommen Sehnsucht, Nähe und Gefühle ins Spiel. Überraschung: Am Ende der Nacht zählt nur die Liebe.

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