

André Behr in FALTER 26/2020 vom 26.06.2020 (S. 28)
Naturwissenschaftliche Reportagen und Essays werden im angelsächsischen Raum seit jeher gepflegt. Einer der besten Journalisten auf diesem Gebiet ist der 1954 geborene US-Amerikaner Jim Holt. Er schreibt für führende Printmedien wie The New Yorker oder The New York Review of Books Texte, die leidenschaftlich recherchiert, fachlich kompetent und auch noch vergnüglich zu lesen sind. Mitunter befeuerten sie sogar akademische Debatten.
Nun liegen 24 der bis zu 20 Seiten langen Essays auf Deutsch vor. In ihnen berichtet Holt von Vätern der Statistik, Müttern des Programmierens und Pionieren der Verschlüsselungstechnik, von Relativitäts- und Quantentheorie oder Astrophysik. Darüber hinaus behandelt er philosophische und wissenschaftstheoretische Fragen und brilliert mit kürzeren Exkursen, die er „schnelle Studien“ nennt. In beiden Formen bereitet er den Stoff so auf, dass man zum Mitdenken angeregt wird.