Krass

528 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783498045418
Erscheinungsdatum 26.01.2021
Genre Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Verlag Rowohlt
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Kurzbeschreibung des Verlags


Ralph Krass – so heißt ein verschwenderisch großzügiger Geschäftsmann, der Menschen mit kannibalischem Appetit verbraucht. Ist er unendlich reich oder nur ein Hochstapler, kalt berechnend, oder träumt er hemmungslos? Er will sich seine Gesellschaft kaufen, immer nur selbst der Schenkende sein. Als in Neapel Lidewine in seinen Kreis tritt – eben noch die Assistentin eines Zauberers, eine junge Abenteurerin –, bietet er ihr einen ungewöhnlichen Pakt an. Beobachtet wird das Ganze von seinem Sekretär, dem Pechvogel Dr. Jüngel, mit einem Blick voll Neid und Eifersucht. Aber erst nachdem die Gesellschaft von Herrn Krass durch einen Eklat auseinandergeflogen ist, gelingt es ihm, an seinem Zufluchtsort in der französischen Provinz, die Mosaiksteine des Geschehenen zu einem Bild zu ordnen – während Menschen wie der stumme Kuhhirte Toussaint, der Schuster Desfosses und Madame Lemoine mit ihren Wellensittichen ihm eine Ahnung davon vermitteln, wie alles mit allem rätselhaft zusammenhängt.

«Krass», dieser atmosphärische, bildstarke Roman über das, was das Verstreichen von Zeit mit Menschen tut, ist zugleich Liebesroman und Mephisto-Geschichte – manchmal aufgehellt durch leisen Humor, aber vor allem dunkel und in dieser Dunkelheit ergreifend schön. Eine große Erzählung, die den Bogen von Neapel über Frankreich bis nach Kairo schlägt, und eines der fesselndsten, ja überraschendsten Bücher, die Martin Mosebach bisher geschrieben hat.


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FALTER-Rezension

Macht und Hybris in der Höhle des Ali Baba

Albert Eibl in FALTER 9/2021 vom 05.03.2021 (S. 34)

Wer hätte gedacht, dass Martin Mosebach, seines Zeichens katholischer Reaktionär und Gentleman-Schriftsteller alter Schule – und, nebenbei bemerkt, einer der letzten Epiker Thomas Mann�scher Prägung – auf über 500 Seiten einen derart kurzweiligen und zugleich unbarmherzig tiefsinnigen Roman über die Tragödie von Macht, Übermacht, Hybris und Verführung vorlegen würde? „Krass“ ist ein Roman, der die Wiedergeburt des Autors feiert. Und ja, es ist eine Freude, von einem unumschränkt waltenden Erzähler wieder einmal spielerisch-lässig, aber dennoch bestimmt an die Hand genommen zu werden.

Vor allem der erste Satz des ­sinfonisch strukturierten Buches stellt einen Höhepunkt im bisherigen Schaffen des Büchner-Preisträgers dar. Mit der titelgebenden ­Figur des ­Ralph Krass, der sowohl etwas vom abstoßend-unwiderstehlichen Schwarzkünstler Oliver Haddo in William ­Somerset Maughams frühem parapsychologischem Opus „Der Magier“ hat, als auch dunkel an den Zauberer ­Cipolla in Thomas Manns ­Reisenovelle „Mario und der ­Zauberer“ erinnert, entwirft Mosebach in ­aller Tiefenschärfe und künstlerischen Überspitzung das ­Psychogramm eines allgewaltigen Potentaten, der durch nachdrückliches Schweigen ­verführt, durch überbordende ­Großzügigkeit unterwirft und durch seine schiere „raumgreifende Körperlichkeit“ ein Fluidum der Begehrlichkeiten um sich herum ­erzeugt, das ­nahezu jeden ­Einzelnen seiner liebedienerischen ­Entourage zum willfährigen Werkzeug seiner eigenen Selbstvergottungsfantasien macht.

Nach der Lektüre dieses sprachgewaltigen Werks, das einem vom Autor dargebracht wird wie ein prächtiger Strauß am Wegesrand gepflückter Frühlingsblumen, fühlt man sich seltsam erschöpft und erquickt zugleich. Und es beschleicht einen die leise Angst, die Experimente der jüngeren Autorengeneration nicht mehr mit derselben Begeisterung aufnehmen zu können wie ehedem. Man ist in der Höhle des Ali Baba gewesen und muss nun in die Steinbrüche des postmodernen Erzählens zurück.

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