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Kurzbeschreibung des Verlags
Das Vermächtnis eines großartigen Autors und Menschenkenners
Oliver Sacks hat mit seinen neurologischen Fallgeschichten Millionen Leser weltweit erreicht und ihr Denken verändert: Was auf den ersten Blick als krank oder abweichend erscheint, ermöglicht oft besondere Fähigkeiten der Wahrnehmung und des Fühlens. Und das sogenannte Normale ist meist fragwürdiger, als wir es gern wahrhaben wollen. Am 30. August 2015 starb Oliver Sacks in New York. In seinen letzten Lebensmonaten hat er eine Reihe von Aufsätzen geschrieben und veröffentlicht, in denen er über das Altern, über seine Krankheit, über den nahenden Tod nachdenkt - und in denen er seine Dankbarkeit ausdrückt für alles, was er in 82 Jahren erleben durfte. Es sind anrührende, meditative Texte über die grundlegenden Fragen von Leben und Tod, Glauben und Wissen. Auch über seine jüdische Herkunft und sein Verhältnis zur Religion legt Oliver Sacks Zeugnis ab. Und er beschreibt, warum die exakten Naturwissenschaften, vor allem das Periodensystem der chemischen Elemente, ihn zeitlebens fasziniert und begeistert haben.
Illustriert mit Fotos von Oliver Sacks' Lebensgefährten Bill Hayes.
Vor einem Monat glaubte ich, gesund zu sein, sogar sehr gesund. Mit einundachtzig schwimme ich immer noch eine Meile pro Tag. Aber mein Glück hat mich verlassen – vor einigen Wochen erfuhr ich, dass ich multiple Metastasen in der Leber habe.“ Jeder Sacks-Bewunderer, der diese Sätze im Februar 2015 in der New York Times las, war schockiert – nicht, weil man nicht damit rechnen musste, schließlich war 2005 ein seltener Melanomtyp an Sacks’ Auge entdeckt worden.
Für den berühmten Psychiater war diese Erkrankung, die schließlich zur Erblindung des einen Auges führte, der Anlass, sich selbst und sein Gehirn, das den Defekt sozusagen einfallsreich zu kompensieren versuchte, noch einmal als Objekt des forschenden Verstehens zu nehmen.
Zehn Jahre später verabschiedete sich Sacks von Leser und Leben nicht bitter oder hadernd, nein, der „Poeta laureatus“ unter den Medizinern sagte Lebewohl mit einem Dankgesang in Prosa für das Geschenk, „ein fühlendes Wesen, ein denkendes Tier auf diesem schönen Planeten“ gewesen sein zu dürfen – „das allein war ein wunderbares Privileg und Abenteuer“.
In den letzten kleinen Meditationen, kurz vor seinem Tod am 30. August 2015 beendet, gedachte er noch einmal seiner lebenslangen Liebe zum Periodensystem – Sacks-Leser haben sie von seinen Jugenderinnerungen „Onkel Wolfram“ im Kopf.
Ganz am Ende kehrte Sacks, der nur eine Religion kannte – die des Lebens hier und jetzt –, zu seinen familiären Wurzeln zurück, den Eltern. Orthodox aufgewachsen, waren sie später, als passionierte Ärzte, liberal, hielten jedoch ein einziges Gebot bis an ihr Ende ein: die Heiligung des Sabbats. An einem Tag in der Woche stand gleichsam die Zeit still, man lebte wie Juden in den Generationen zuvor, mit Gefilte Fisch und Schabbes, väterlichem Segensspruch und Kiddusch, dem gesungenen Tischgebet.
Würdiger und humaner als mit diesen Liebeserklärungen an das Leben, so wie es ist, das Lernen, Lesen und Schreiben, wie nur er es vermochte, kann man nicht aus dem Leben gehen.