
Juliane Fischer in FALTER 5/2018 vom 31.01.2018 (S. 28)
Julia Korbik, geboren 1988, hatte einen Plan. Sie fand, Simone de Beauvoir, Jahrgang 1908, verdiene eine Renaissance beziehungsweise angemessene Beachtung. Denn allzulange sei die Philosophin und Autorin im Schatten ihres Lebensgefährten Jean-Paul Sartre gestanden oder ins Eck der Frauenliteratur verbannt worden. Essays, Briefe, Romane und Erzählungen warteten darauf, entdeckt zu werden. Deswegen rief Korbik ein eigenes Blog für ihren Star ins Leben.
Rowohlt hat diese Hommage zwischen zwei Buchdeckel gepresst, großteils als chronologisch erzählte Biografie inklusive prägenden Weggefährten, gewürzt mit Sonderformen wie einem Glossar mit Schlagwörtern zum Existenzialismus. Das lockert den Haupttext wohltuend auf. Teil drei zeigt Vorbilder, schärft das Profil der Philosophin und vermittelt ein gutes Gespür für ihre Persönlichkeit. Das Blog aber bleibt der frischere Weg, Beauvoir kennenzulernen.


