Die Illusion der Gewissheit

416 Seiten, Taschenbuch
€ 14.4
-
+
Lieferung in 2-5 Werktagen

Bitte haben Sie einen Moment Geduld, wir legen Ihr Produkt in den Warenkorb.

Mehr Informationen
ISBN 9783499633911
Erscheinungsdatum 18.02.2020
Genre Belletristik/Essays, Feuilleton, Literaturkritik, Interviews
Verlag ROWOHLT Taschenbuch
Übersetzung Bettina Seifried
LieferzeitLieferung in 2-5 Werktagen
HerstellerangabenAnzeigen
Rowohlt Verlag GmbH
produktsicherheit@rowohlt.de
Unsere Prinzipien
  • ✔ kostenlose Lieferung innerhalb Österreichs ab € 35,–
  • ✔ über 1,5 Mio. Bücher, DVDs & CDs im Angebot
  • ✔ alle FALTER-Produkte und Abos, nur hier!
  • ✔ hohe Sicherheit durch SSL-Verschlüsselung (RSA 4096 bit)
  • ✔ keine Weitergabe personenbezogener Daten an Dritte
  • ✔ als 100% österreichisches Unternehmen liefern wir innerhalb Österreichs mit der Österreichischen Post
Kurzbeschreibung des Verlags


Was ist der Verstand? Wie unterscheidet er sich vom Körper? In ihrem Essay nimmt sich Siri Hustvedt das uralte, noch immer nicht gelöste Geist-Körper-Problem vor und macht deutlich, wie sehr die unterschiedlichen Antworten auf diese Frage tiefgreifende Bedeutung für unser Verständnis von uns selbst haben. Mit ihrem multidisziplinären Zugang zeigt Hustvedt, wie sehr ungerechtfertigte Annahmen über Körper und Geist das Denken der Neurowissenschaftler, Genetiker, Psychiater, Evolutionspsychologen und der Forscher zur Künstlichen Intelligenz verzerrt und verwirrt hat. Sie führt den Leser in körperintegrierende Theorien von Bewusstsein ein, die die aktuelle Debatte über Verstand und Körper verändern - betont aber, dass keine Idee unantastbar ist.
«Hier münden Hustvedts literarisches Werk und ihre wissenschaftlichen und philosophischen Essays in eine ganz eigene Variante poetischer Gelehrsamkeit.» SÜDDEUTSCHE ZEITUNG


Mehr Informationen
ISBN 9783499633911
Erscheinungsdatum 18.02.2020
Genre Belletristik/Essays, Feuilleton, Literaturkritik, Interviews
Verlag ROWOHLT Taschenbuch
Übersetzung Bettina Seifried
LieferzeitLieferung in 2-5 Werktagen
HerstellerangabenAnzeigen
Rowohlt Verlag GmbH
produktsicherheit@rowohlt.de
Unsere Prinzipien
  • ✔ kostenlose Lieferung innerhalb Österreichs ab € 35,–
  • ✔ über 1,5 Mio. Bücher, DVDs & CDs im Angebot
  • ✔ alle FALTER-Produkte und Abos, nur hier!
  • ✔ hohe Sicherheit durch SSL-Verschlüsselung (RSA 4096 bit)
  • ✔ keine Weitergabe personenbezogener Daten an Dritte
  • ✔ als 100% österreichisches Unternehmen liefern wir innerhalb Österreichs mit der Österreichischen Post
FALTER-Rezension

Das Gehirn ist, wie der Körper, ein feuchtes Organ

Kirstin Breitenfellner in FALTER 33/2018 vom 17.08.2018 (S. 28)

Siri Hustvedt hat einen Verdacht. Sie kann sich nicht vorstellen, dass der Körper von einem Gehirn dirigiert wird, das wie ein digitales Rechengerät funktioniert – eine Metapher, die ins allgemeine Bewusstsein gesickert ist, obwohl sie nie bewiesen wurde. Deswegen macht sich die Autorin erfolgreicher Romane, die auch an der psychiatrischen Abteilung des Weill Medical College in Cornell lehrt, auf die Suche nach der „Erklärungslücke“ zwischen Körper, Gehirn und Geist. Sie durchforstet die Literatur, von der Philosophie bis zur Neuropsychologie und Astrophysik. Sie zerpflückt Argumente und stellt sich und den Texten hunderte Fragen: Was ist Denken? Wie wissen wir das, was wir wissen? Wie kann ich etwas denken, was ich zuvor noch nie gedachte habe? Gibt es Sprache ohne Metaphern und ohne Körper? Hat ein Hund, der mit seiner Besitzerin zum Parkspaziergang aufbricht, im Geist eine bildliche Vorstellung vom Park?



Die Wurzeln der versachlichten Vorstellung des Denkens findet Hustvedt im 17. Jahrhundert, im Umfeld von René Descartes. Margaret Cavendish (1623–1673) und Giambattista Vico (1668–1744) dienen ihr als positive Bezugspunkte. Besonders aufs Korn nimmt sie die Künstliche Intelligenz – als männliche Wunschfantasie von der Selbstreproduktion ohne Embryonalentwicklung und Mutter-Kind-Dyade, kurz: ohne Frauen –, die sie in einer Sackgasse sieht. Menschenähnliche Roboter kann es deswegen so bald nicht geben.



Das Gehirn ist, lautet ihr Fazit, wie der Körper ein feuchtes Organ, und das selbstreflexive Bewusstsein kann nicht vom erlebenden Körper getrennt werden. Aber ihr Verhältnis stellt immer noch ein größeres Rätsel dar als die allgemeine Relativitätstheorie. Diesem Nichtwissen gilt es in die Augen zu sehen.



Am Schluss dieses Parforceritts, bei dem man manchmal das Gefühl hat, im Dunkeln zu tappen, um immer wieder mit kleinen Häppchen der Klarheit belohnt zu werden, steht ein Plädoyer für Offenheit und Zweifel. Ein Buch, das ein wenig schlauer, aber sehr, sehr viel klüger macht.

weiterlesen