Sachbuch-Bestenliste Juni 2025

Survival of the Richest

Warum wir vor den Tech-Milliardären noch nicht einmal auf dem Mars sicher sind | Eine scharfsinnige Analyse
281 Seiten, Taschenbuch
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Reihe edition suhrkamp
ISBN 9783518029992
Erscheinungsdatum 23.02.2025
Genre Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft
Verlag Suhrkamp
Übersetzung Stephan Gebauer
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HerstellerangabenAnzeigen
Suhrkamp Verlag GmbH
Torstr. 44 | DE-10119 Berlin
info@suhrkamp.de
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Kurzbeschreibung des Verlags



Spätestens seit der Allianz von Donald Trump und Elon Musk ist klar: Die Tech-Milliardäre sind nicht nur die reichsten Männer der Welt, es geht ihnen auch um politische Macht und um die radikale Umgestaltung von Gesellschaft und Natur.


Als Douglas Rushkoff eine Einladung in ein exklusives Wüstenresort erhält, nimmt er an, dass er dort über Zukunftstechnologien sprechen soll. Stattdessen sieht er sich Milliardären gegenüber, die ihn zu Luxusbunkern und Marskolonien befragen. Während die Welt mit der Klimakatastrophe und sozialen Krisen ringt, zerbrechen sich diese Männer den Kopf, wie sie im Fall eines Systemkollapses ihre Privatarmeen in Schach halten können.


Der Medientheoretiker Rushkoff verfolgt die Internetrevolution seit Jahrzehnten, ist Erfinder der Begriffe »viral gehen« und »Digital Natives«, bewegte sich lange im Kreis von Vordenkern und kreativen Zerstörern. In einer Zeit, in der Elon Musk und Peter Thiel sich immer stärker in die Politik einmischen, rekonstruiert er, wie aus der Aufbruchsstimmung der 1990er ein Programm aus Angst und Größenwahn werden konnte. Viele Tech-Unternehmer wollen uns Normalsterbliche einfach nur hinter sich lassen, werden aber als Visionäre gefeiert. Angesichts der Zerrüttungen, die ihre Geschäftsmodelle produzieren, müssen wir uns von ihrem Mindset befreien – denn mitnehmen werden sie uns auf ihrem Exodus sicher nicht.



Ein flammendes Plädoyer gegen Egomanie und für die Wiederentdeckung kooperativen Handelns


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ISBN 9783518029992
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FALTER-Rezension

Das irre Mindset von Musk &Co

Barbaba Tóth in FALTER 22/2025 vom 30.05.2025 (S. 18)

Douglas Rushkoff ist der Stichwortgeber der digitalen Revolution, wie kein anderer analysiert der Medientheoretiker die großen Veränderungen der Silicon-Valley-Industrie. Er liefert ein erschreckendes Psychogramm der Tech-Milliardäre, beschreibt ihren Eskapismus und totalitäre Ideen.


Von der Hippie-Kommune zum Technofaschismus

Matthias Dusini in FALTER 13/2025 vom 28.03.2025 (S. 16)

Eine Einladung in ein Luxushotel wurde für Douglas Rushkoff zum Schlüsselerlebnis. Eine Gruppe von Milliardären hatte den Autor für einen Vortrag engagiert, und er machte sich auf Fragen zur technologischen Entwicklung gefasst. Doch er saß Männern gegenüber, die zwar von der digitalen Revolution profitierten. Statt aber von der Zukunft zu schwärmen, setzten sie ernste Gesichter auf.
Rushkoff traf auf Pessimisten, die vom nahen Ende überzeugt sind. Sie wollten wissen, wie stark Neuseeland vom Klimawandel betroffen sei. Wie vertrauenswürdig sind Sicherheitsdienste? Davon überzeugt, dass Umweltkollaps, Atombomben und Epidemien die Welt ins Chaos stürzen werden, ziehen sich diese Investoren in unterirdische Bunkeranlagen zurück.

Rushkoff, der sich selbst einen marxistischen Medientheoretiker nennt, beschreibt in seinem Buch "Survival of the Richest" den Typus des soziopathischen Außenseiters. Bisher assoziierte man damit Sonderlinge, die vor der Zivilisation in den Wald fliehen. Laut Rushkoffs Recherche findet dieser Rückzug jedoch bei den oberen Zehntausend statt. Immer mehr Oligarchen glauben, dass der Doomsday (der Jüngste Tag) unmittelbar bevorsteht.

Reiche Leute erzeugten in den USA bisher durch philanthropische Gaben zumindest den Anschein, als würden sie eine größere soziale Gleichheit anstreben. Traditionell bildete wissenschaftliche und technische Innovation außerdem den Kern der modernen Fortschrittserzählung: möglichst vielen das Leben zu erleichtern.

Nun hätten jene das Sagen, die sich vor dem drohenden Zusammenbruch in Sicherheit bringen wollen. Als Beispiel nennt Rushkoff Tesla-Gründer Elon Musk, der eine Milliardärssiedlung auf dem Mars plant, oder KI-Visionär Ray Kurzweil, der beabsichtigt, seinen Geist in einen Supercomputer hochzuladen. Auf die in Armut und Krieg versinkenden Massen herabblickend, kennt der Geldadel keine moralischen Skrupel mehr: "In ihren Augen erfüllt die Technologie der Zukunft nur einen Zweck: Sie sollte ihnen helfen, vor dem Rest von uns zu fliehen."

"Survival of the Richest" liefert keine Theorie des Silicon Valley. Rushkoff zeichnet vielmehr mit Anekdoten und persönlichen Beobachtungen das Bild eines drohenden Autoritarismus. Macht verbündet sich in diesem Szenario -vor dem Hintergrund eines kollabierenden Gemeinwesens -mit Technologie. Rushkoffs eigene Biografie macht die Schilderung glaubwürdig.

Ausführlich erinnert er an die Frühzeit des Cyberspace, als Pioniere LSD nahmen und von einer Verschmelzung mit dem Kosmos und der virtuellen Vernetzung der ganzen Menschheit träumten. "Anfang der 1990er-Jahre waren die Grenzen zwischen der psychedelischen Kultur und der Welt der Programmierer fließend", erinnert sich Rushkoff. "Die Softwareentwickler, die tagsüber den Code für Apple schrieben, kratzten nach Feierabend Peyoteknospen von Kakteen und waren die ganze Nacht high."

Frühe Nerds produzierten Shareware, die von allen kostenlos genutzt werden sollte. Erst langsam kamen Investoren und fragten, wie viel man mit dieser ihnen fremden Spielerei verdienen könne. Um das Jahr 2000 entdeckte die Wall Street das Silicon Valley - und so geriet die digitale Subkultur in den Mahlstrom der finanziellen Spekulation. Aktienkurse töteten den optimistischen Hippie-Geist.

Davon profitierten jene, die sich heute in Prepper-Manier in Festungen verbarrikadieren -eine Endzeitsekte der Superreichen. Mit Zugang zum Weißen Haus.

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