Erfindet euch neu!

Eine Liebeserklärung an die vernetzte Generation
77 Seiten, Taschenbuch
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Reihe edition suhrkamp
ISBN 9783518071175
Erscheinungsdatum 16.09.2013
Genre Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft/Gesellschaft
Verlag Suhrkamp
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Suhrkamp Verlag GmbH
Torstr. 44 | DE-10119 Berlin
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Kurzbeschreibung des Verlags

Die Welt hat sich in den letzten Jahrzehnten rasend schnell verändert: Die Weltbevölkerung und die Lebenserwartung steigen; traditionelle Großkollektive wie Nationen, Konfessionen und Parteien verlieren an Bindekraft; Wissen, das früher in Bibliotheken gespeichert war und mühsam erworben werden musste, steht uns heute überall zur Verfügung. Der Wandel hat längst ein solches Ausmaß erreicht, dass wir laut Michel Serres mit Fug und Recht davon sprechen können, dass die Angehörigen der jungen Generationen einer anderen Spezies angehören: jener der »kleinen Däumlinge«, die mit flinken Fingern ihre Smartphones steuern, sich vernetzen und kommunizieren. Den »kleinen Däumlingen« widmet der große Philosoph Michel Serres diese Liebeserklärung. Fern von jeder technikfeindlichen Kulturkritik fordert er sie auf, ihre Chance zu nutzen und alles neu zu erfinden: die Gesellschaft, das Bildungssystem – und sich selbst.

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FALTER-Rezension

Däumling besiegt Sokrates – Hoffen auf die Digital Natives

Armin Thurnher in FALTER 39/2013 vom 27.09.2013 (S. 22)

Der französische Wissenschaftsphilosoph Michel Serres begründet seine Liebeserklärung an die Netzgeneration vernunftgeschichtlich

Michel Serres ist 83 und von Beruf Epistemologe. Das müsste man jetzt googeln. Sagen wir einfach, er ist Wissenschaftsphilosoph, Mitglied der Académie française, lehrt an der Sorbonne und in Stanford. Unter dem Titel "Erfindet euch neu! Eine Liebeserklärung an die vernetzte Generation" hat er einen kurzen Essay herausgegeben. Man kann sich darüber mokieren, dass ein 83-Jähriger der Netzgeneration seine Liebe erklärt, wie dies ein Szenemagazin unter gerontophobem Vorbehalt tat. Das ginge aber weit an der Sache vorbei. Den Serres ist kein naiver Zukunftsanbeter, der seine Reverenz an die Däumlinge, also an die Digital Natives mit dem Daumen am Smartphone, bloß aus den Beobachtungen seiner Umwelt in den Hörsälen von Eliteunis ableitet.
Nein, Serres' Kommunikationsphilosophie stellt seit Jahrzehnten auf jenen Epochenbruch ab, der sich nun zum dritten Mal nach der Erfindung der Schrift und jener des Buchdrucks einstellt. Diesmal durch das Aufkommen des "fraktalen Erkenntnisprozesses" (Serres, "Der Parasit", deutsch 1988). Er zeigt sich, so Serres in seiner "Liebeserklärung", in einem "algorithmischen oder prozeduralen Kognitiven" und nicht in den "deklarativen Abstraktionen" unserer Wissenschaften. Däumling, der sich "der Prozeduren bedient", besiegt Sokrates, der bloß blöd fragt. Aus für Deduktion und Induktion. Die Welt retten, sagt Serres, werden Leute, die algorithmische Prozeduren beherrschen, Flugzeuge auf stark frequentierten Landebahnen landen, lange komplexe computergestützte Operationen an Herz und Niere durchführen.
Das deckt sich mit der Hoffnung des Rezensenten. Man muss vor dem Missbrauch der Algorithmen im Dienst des Medien- und Finanzkapitals nicht die Augen verschließen. Man muss auch nicht glauben, wie Serres zu unterstellen scheint, dass eine neue Art von Vernunft die Welt automatisch verbessert. Aber die Möglichkeit dazu besteht. Serres sagte vor mehr als zehn Jahren, "dass jedes Mal, wenn wir eine kognitive Funktion freisetzen, eine neue auftritt, die sich mit der alten gar nicht mehr messen lässt". Es muss sich nicht alles immer zum Schlechteren wenden. Vielleicht retten die Däumlinge die Welt oder fangen zumindest damit an und retten die Algorithmen vor den bösen Zauberern der Finanz- und den Hexen der Medienwelt.

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