Versuch, die Jugend zu verderben

111 Seiten, Taschenbuch
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Reihe edition suhrkamp
ISBN 9783518072578
Erscheinungsdatum 29.10.2016
Genre Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft/Gesellschaft
Verlag Suhrkamp
Übersetzung Tobias Haberkorn
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Suhrkamp Verlag GmbH
Torstr. 44 | DE-10119 Berlin
info@suhrkamp.de
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Kurzbeschreibung des Verlags


Es ist nicht lange her, da waren die Verhältnisse zwischen den Generationen eindeutig festgelegt: Die Alten galten als die Hüter der Weisheit, die Jungen mussten durch Militärdienst, Beruf und Familie erst ins soziale Leben eingeübt werden. Der Kapitalismus hat diese Hierarchie durcheinandergebracht. Kaum etwas fürchtet die innovationsgetriebene Wirtschaft so sehr wie das Altern, die Jugend ist hingegen zum Symbol permanenten Fortschritts geworden. Doch der Preis für diese andauernde Erneuerung ist hoch. In den tristen Banlieues wachsen Männer heran, die für immer Jungen bleiben werden, während die Mädchen von klein auf Verantwortung übernehmen müssen. Alain Badious Versuch, die Jugend zu verderben, ist ein Manifest gegen die kapitalistische Geschichtslosigkeit, ein Plädoyer für ein Leben jenseits des ideenlosen Konsumzwangs und ein Kompass für all jene, die in unserer immerjungen Gesellschaft die Orientierung verloren haben.


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FALTER-Rezension

Ihr könnt was Besseres haben!

Gerlinde Pölsler in FALTER 1-2/2017 vom 13.01.2017 (S. 19)

Er ist sowohl in seinen Ideen originell als auch poetisch geschrieben: der „Versuch, die Jugend zu verderben“ des in wenigen Tagen 80-jährigen französischen Philosophen Alain Badiou. Ganz in der Tradition Sokrates’ will der bekennende Kommunist nichts anderes als „die Jugend korrumpieren“. Seine Botschaft: Es gibt noch etwas anderes als den ideenlosen Kapitalismus, die fade Welt der Waren und Karrieren. Es gibt auch noch das „wahre Leben“. Und bitte, ihr Jungen: Nehmt es euch! Kämpft dafür!
Charakteristisch für die heutige Jugend sei ihre Freiheit, so Badiou. Habe es in traditionellen Gesellschaften geheißen: „Nur nach dieser Idee und nach keiner anderen sollst du leben“, so befehle die jetzige: „Ohne Idee sollst du leben.“ Sämtliche Initiationsriten (Militärdienst für Männer, Hochzeit für Frauen etc.) seien weggefallen. Erwachsen sei, wer „mehr Geld ausgeben und sich größere Spielsachen leisten kann“.
Die Folgen seien nach Geschlecht unterschiedlich. Bei Männern führe die fehlende Übergangsmöglichkeit zu drei Typen: Der erste ist in „end- und zweckloser Initiation“, etwa in Drogensucht, gefangen. Sein Gegenpart kehrt zur Tradition in ihrer starrsten Form zurück (der Terrorist oder religiöse Fanatiker). Der dritte wird zum braven, „verdienenden Körper“, der Karriere machen und Geld verdienen will und sonst nichts.
Bleibt der heutige Bursche also immer ein solcher, sei das gegenwärtige Mädchen immer schon eine frühreife Frau. Den Mann braucht es nicht mehr, um zur Frau zu werden. Und so seien die Mädchen „einfach sehr junge Frauen, das ist alles. Sie kleiden und schminken sich wie Frauen, sie sprechen wie Frauen, sie kennen sich aus.“ Patriarchalische Unterordnung sei nicht mehr ihr Problem, vielmehr müssten sie sich vor den Klauen des Kapitalismus in Acht nehmen: Denn alle sollen sich heute „der Welt unterwerfen, die sagt: Konsumiere, wenn du kannst, oder halt die Fresse und verschwinde.“ Wie das wahre Leben, „jenseits der marktbestimmten Neutralität und jenseits der alten hierarchischen Welt“, aussehen könnte, das weiß Badiou auch nicht. Aber er ist zuversichtlich, dass die Jungen es finden werden.

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