Peter-Paul Bänziger, Stefanie Duttweiler, Philipp Sarasin, Annika Wellmann
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Kurzbeschreibung des Verlags
»Soll ich meinem Freund sagen, daß ich bi bin?« – »Warum habe ich mit 17 keine Lust auf Sex?« – Michel Foucault wurde mit der These berühmt, die Moderne verlange von jedem, die eigene Sexualität zum Thema zu machen. Nirgendwo lassen sich dafür bessere Belege finden als auf den Webseiten einschlägiger Zeitschriften. Von den Antworten hängt es ab, ob sich die fragenden Subjekte als »Ladys oder Loser«, als »Prinzen oder Prolls«, als normal oder pathologisch konstituieren. Ein Vorläufer dieser Beratungsformate war die Kolumne »Liebe Marta«, das Schweizer Pendant zum deutschen »Dr.-Sommer-Team«. Die Analyse der Briefe, die die Kolumnistin in den letzten Jahrzehnten erhielt und persönlich beantwortete, steht im Mittelpunkt dieses Bandes. Sie wird ergänzt von Beiträgen zur Genealogie und Theorie der Sexratgeberkommunikation vom Schulmädchen- über den Kinsey-Report bis zu neuen Formen der Online-Beratung.
Die Maxime "Sex sells" ist so zutreffend wie ungenau. Wer mit der Fleischeslust Kohle machen will, muss die richtige Verpackung finden. "Fragen Sie Dr. Sex!" wird kein Bestseller, denn es handelt sich um sozialwissenschaftliche Aufsätze. Aber "Ratgeberkommunikation und die mediale Konstruktion des Sexuellen", so der Untertitel, thematisiert auf intelligente Weise die Verpackung. Dazu gehören die Pubertätsbegleitung durch
Dr. Sommer aus der Bravo oder die Briefe an die "Liebe Marta". So hieß die Sexkolumne im Schweizer Blick, die eidgenössische Variante der Kleinformat-Sexpertin Gerti Senger.
Boulevardmedien sind voller Widersprüche: Während tagein, tagaus die Barbusige lasziv lächelt, wird in der Kolumne das Liebesleben der Ratsuchenden "normalisiert" und gerade die Paarbeziehung als die letztlich einzig legitime Form von Sex (= Liebe!) propagiert. Die Kolumne soll unterhalten, gleichzeitig aber auch belehren: Man solle doch bitte herausfinden, was Spaß macht, rät Dr. Sex, der aber auch klar Grenzen zieht: Maso ist okay, Sado nicht.