Ästhetischer Kapitalismus

160 Seiten, Taschenbuch
€ 14.4
-
+
Lieferung in 2-5 Werktagen

Bitte haben Sie einen Moment Geduld, wir legen Ihr Produkt in den Warenkorb.

Mehr Informationen
Reihe edition suhrkamp
ISBN 9783518127056
Erscheinungsdatum 11.04.2016
Genre Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft/Gesellschaft
Verlag Suhrkamp
LieferzeitLieferung in 2-5 Werktagen
HerstellerangabenAnzeigen
Suhrkamp Verlag AG
Torstr. 44 | DE-10119 Berlin
info@suhrkamp.de
Unsere Prinzipien
  • ✔ kostenlose Lieferung innerhalb Österreichs ab € 35,–
  • ✔ über 1,5 Mio. Bücher, DVDs & CDs im Angebot
  • ✔ alle FALTER-Produkte und Abos, nur hier!
  • ✔ hohe Sicherheit durch SSL-Verschlüsselung (RSA 4096 bit)
  • ✔ keine Weitergabe personenbezogener Daten an Dritte
  • ✔ als 100% österreichisches Unternehmen liefern wir innerhalb Österreichs mit der Österreichischen Post
Kurzbeschreibung des Verlags


Wenn ein neues Smartphone auf den Markt kommt, bilden sich frühmorgens Schlangen vor den palastartigen Shops. Das zeigt, dass es heute nicht nur um den Gebrauchswert einer Ware geht (dass man mit einem solchen Gerät telefonieren oder im Internet surfen kann), sondern auch um das, was Gernot Böhme als ihren »Inszenierungswert« bezeichnet. Die Inszenierung von Produkten und Lebensstilen ist ein zentrales Merkmal des ästhetischen Kapitalismus, dessen Erscheinungsformen Böhme nachspürt. Indem er sich mit der Ideologie des Wachstums, der Soundlandschaft in Shoppingcentern und dem Zusammenhang von Leistungsideologie und Konsum befasst, leistet er einen wichtigen Beitrag zu einer Rekonstruktion und Erweiterung der Theorie der Kulturindustrie auf den Bereich des Wirtschaftslebens.


Mehr Informationen
Reihe edition suhrkamp
ISBN 9783518127056
Erscheinungsdatum 11.04.2016
Genre Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft/Gesellschaft
Verlag Suhrkamp
LieferzeitLieferung in 2-5 Werktagen
HerstellerangabenAnzeigen
Suhrkamp Verlag AG
Torstr. 44 | DE-10119 Berlin
info@suhrkamp.de
Unsere Prinzipien
  • ✔ kostenlose Lieferung innerhalb Österreichs ab € 35,–
  • ✔ über 1,5 Mio. Bücher, DVDs & CDs im Angebot
  • ✔ alle FALTER-Produkte und Abos, nur hier!
  • ✔ hohe Sicherheit durch SSL-Verschlüsselung (RSA 4096 bit)
  • ✔ keine Weitergabe personenbezogener Daten an Dritte
  • ✔ als 100% österreichisches Unternehmen liefern wir innerhalb Österreichs mit der Österreichischen Post
FALTER-Rezension

Kapitalismus, Bedürfnisse und Begehrnisse

Florian Baranyi in FALTER 25/2016 vom 24.06.2016 (S. 30)

Gernot Böhme, der Grandseigneur der Ästhetischen Theorie, denkt über „ästhetischen Kapitalismus“ nach. Seine auf Marx, Adorno und Baudrillard fußenden Begriffe werfen ein grelles Licht auf ein System, das nur noch von „Surplus-Konsum“ gestützt wird. Das bedeutet: Wir kaufen Dinge, die wir nicht brauchen, mit Geld, das wir nicht haben, und halten das für normal und vernünftig.
So weit, so anerkannt, so ­langweilig. Böhmes Kraft liegt in der Kunst der Differenzierung. Für ihn erfüllt unser Konsum schon lange keine Bedürfnisse mehr, sondern antwortet auf produzierte „Begehrnisse“, die durch ihre Befriedigung nur intensiviert werden. Das ist kühn auf das Subjekt hin gedacht und führt zu einer Erkenntnis, die Marx zur Ehre gereicht hätte: „Der Mensch transformiert sein System der Bedürfnisse, um den Anforderungen kapitalistischer Entwicklung, d.h. eines immer weiter fortschreitenden Wachstums zu entsprechen.“
Die Ideologie des Wachstums atomisiert Böhme mithilfe des physikalischen Leistungsbegriffs im stärksten Teil des Buches mit sowohl sparsamen als auch eleganten Argumenten. Mit wenigen Leitlinien erklärt er Erstaunliches: den Zusammenhang von Burn-out, Freizeitstress und Zinspolitik.
Die Rückbindung an die brillante Einleitung funktioniert in der zweiten Hälfte zusehends schlechter, etwa in den Analysen zur Warenästhetik und Architektur, wo Böhme hinter die heuris­tische Kraft seiner Begriffe zurückfällt. Das ist auch dem Format geschuldet: Bei den Kapiteln handelt es sich um Aufsätze, die zwischen 2001 und 2012 entstanden sind.
In einem Kapitel zu Adorno versucht Böhme trotz Kritik mehr zu retten, als zu retten ist. Helden stößt man eben nicht vom Podest. So erhebend es ist, mit Böhmes eleganter Sachlichkeit mitzudenken, so quälend sind die zwar angelegten, aber nicht ausgeführten Fluchtlinien. Die Feststellung, dass der Repräsentationszwang qua eigener Homepage­ der Logik der Warenästhetik folgt, ist für einen 2004 entstandenen Textteil visionär. 2016 hätte ein Weiterdenken­ in Richtung Smart­phone und Social Media notgetan.

weiterlesen