

Ulrich Rüdenauer in FALTER 51-52/2023 vom 20.12.2023 (S. 44)
Eine als platonischer Dialog getarnte Autobiografie legt der deutsche Autor und Künstler Thomas Kapielski vor. Die Fragen stellt er praktischerweise selbst. Munter schwadroniert er sich so durch sein Leben und Schaffen. Unsentimental und meinungsfreudig geht es um die Banalität des Geldverdienens und letzte Dinge, Berlin und die Welt - mit besonderer Berücksichtigung des vom Biertrinker Kapielski äußerst geschätzten Kneipenkosmos.
Im bohemistischen Berliner Frontstadt-Milieu läuft er den Merve-Verlag-Gründern Heidi Paris und Peter Gente über den Weg, geht mit französischen Poststrukturalisten in die Peepshow und lässt den Künstler Martin Kippenberger links liegen. Sein zwischen tiefgründigem Humor und melancholischer Verzweiflungssuada angesiedelter Ton macht dieses Buch zum Ereignis.