Die gläsernen Gene

Die Erfindung des Individuums im molekularen Zeitalter
159 Seiten, Taschenbuch
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Reihe edition unseld
ISBN 9783518260166
Erscheinungsdatum 23.02.2009
Genre Philosophie/20., 21. Jahrhundert
Verlag Suhrkamp
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Suhrkamp Verlag AG
Torstr. 44 | DE-10119 Berlin
info@suhrkamp.de
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Kurzbeschreibung des Verlags

In den Lebenswissenschaften hat sich die Molekularbiologie als Leitwissenschaft etabliert, die genzentrierte Sichtweise ist zum dominanten Paradigma, das Genom zum säkularisierten Äquivalent der Seele geworden. Parallel dazu ist in liberalen Demokratien ein Individualisierungsprozeß zu beobachten: Dem einzelnen stehen alle Optionen offen. Die Kategorien, auf denen das gesellschaftliche Leben beruht – Verwandtschaftsbeziehungen, Eigentumsrechte an natürlichen und artifiziellen Organismen, die Verschiebung der Grenzen zwischen privat und öffentlich, die Rechte des Individuums gegenüber der Gemeinschaft und den nachfolgenden Generationen – werden durch die Vorstöße der Lebenswissenschaften tagtäglich aufs neue in Frage gestellt. Auf der einen Seite ist beispielsweise der Kampf gegen das Doping im Sport Ausdruck der Illusion eines natürlichen Lebens, auf der anderen Seite sind wir gezwungen, die Fiktion der Natürlichkeit aufzugeben und eine Koexistenz von Menschen und Artefakten zuzulassen. Das Individuum von morgen wird heute erfunden; seine Rechte und seine Stellung in der Gesellschaft müssen neu definiert werden.

»Die Entwicklungen im Sport sind deshalb so interessant, weil sie in paradigmatischer Weise aufdecken, daß sich eine rigide Grenzziehung zwischen künstlich/technisch und natürlich nicht aufrechterhalten läßt.«

Der Mensch lebt heute im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit, und die rasante Entwicklung der Gentechnologie weckt entsprechend tiefliegende Ängste: Gehen wir unserer Individualität verlustig? Ist das alles noch natürlich? Und wer soll am Schluß nach welchen Kriterien bestimmen, was getan werden darf und soll?
Um diesen Fragen nachzugehen, wählen die Autoren dieses Buchs einen erfrischend innovativen und provokativen Ansatz, bei dem liebgewordene Prinzipien aufgrund aktueller Beispiele aus Forschung, Gesellschaft und Politik hinterfragt und entstaubt werden. Viele der von ihnen gewonnenen Erkenntnisse werden zur Entkrampfung manche

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FALTER-Rezension

Sebastian Kiefer in FALTER 28/2009 vom 10.07.2009 (S. 17)

Trainiert ein Athlet in großen Höhenlagen, vermehren sich seine roten Blutkörperchen. Erreicht man dieselbe Wirkung durch Bluttransfusionen, nennt man sie Doping, weil sie etwas "von außen" in den Körper einbringt. Das Gendoping unterläuft diese herkömmliche Trennung, denn Gene zählen zum "Inneren" des Athleten. Gentechnik reißt alte Grenzen ein, das erzeugt Unsicherheit und Ängste. Dass sie ungleiche biologische Startchancen ausgleichen könnte, interessiert kaum.
Jahrhundertelang wurden fremdgezeugte Kinder in eine Sippe integriert; heute verbieten viele Staaten das Zeugen von Embryos per Leihmutter – und berufen sich auf eine "Natürlichkeit", die hoch konstruiert und normativ ist. Gene gelten als "ein säkulares Äquivalent der Seele" – die nicht von der DNA abhängigen Faktoren der Vererbung werden einfach ausgeblendet, obwohl wir sie zunehmend genau nachweisen können.
Grenzen fallen, die Organisationsstrukturen von Demokratie, Moral und Wissen verändern sich, globale Konzerne treiben die Forschung voran, Bürgerinitiativen und Wertekomitees bilden neue, demokratische Gegenöffentlichkeiten. Die Autoren bieten eine Fülle neuer Perspektiven auf diese unsere fließende Welt – die Umständlichkeit der Terminologie und des Aufbaus nimmt man dafür gerne in Kauf.

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