Überwachen und Strafen
Marter, Bestrafung, Disziplin, Gefängnis – das sind die vier großen Themen in Michel Foucaults erfolgreichem und fesselndem Buch über die Geburt des Gefängnisses, mit dem er eine schonungslose Inventur der Entwicklung der Gefängnis- und Bestrafungsstrukturen seit Mitte des 19. Jahrhunderts vornimmt und die modernen Gesellschaften als »Disziplinargesellschaften« ausmacht.
Von der Marter zum Gefängnis
Ist die Haft die sinnvollste Art des Strafens? Wie repressiv müssen, wie human dürfen Gefängnisse sein? Diese Diskussionen (siehe Seite 10) sind nicht neu. Sie wurden 1975 geführt, als der französische Theoretiker Michel Foucault sich mit dem Thema befasste – und sie wurden, wie Foucault zeigt, mit ganz ähnlichen Argumenten schon Anfang des 19. Jahrhunderts geführt.
In "Überwachen und Strafen" zeichnet Foucault die Geschichte des Strafens nach: von der Marter des 18. Jahrhunderts, als man Verbrecher unter dem Jubel des Volks mit siedendem Öl übergoss und vierteilte, über die Disziplinarmethoden, die im 19. Jahrhundert auch in anderen totalen Institutionen wie Schulen und Krankenhäusern angewendet wurden, bis ins Frankreich der 1970er-Jahre.
Ruth Eisenreich in Falter 38/2012 vom 21.09.2012 (S. 21)
Reihe | suhrkamp taschenbuch |
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ISBN | 9783518387719 |
Erscheinungsdatum | 20.12.1993 |
Umfang | 408 Seiten |
Genre | Philosophie/20., 21. Jahrhundert |
Format | Taschenbuch |
Verlag | Suhrkamp |
Übersetzung | Walter Seitter |