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Kurzbeschreibung des Verlags
Es könnte auch alles ganz anders gewesen sein: Odysseus entscheidet sich gegen den Bau des Trojanischen Pferdes; Polyphem, der bösartige Zyklop, ist ein sanftmütiger Riese; Penelope, des Wartens müde, hat längst einen anderen geheiratet oder aber: Als der Held endlich im heimatlichen Ithaka angekommen ist, langweilt er sich bald so sehr, daß er erneut die Segel hißt …
In seinem hochgelobten Debütroman erfindet Zachary Mason Homers Epos vom listenreichen Odysseus und seinen Irrfahrten ganz neu. Spielerisch packt Mason den Klassiker, stellt ihn auf den Kopf und präsentiert einen frischen, zeitgenössischen Roman über die Reise eines Mannes zu sich selbst. Und schafft dabei mit leichter Hand die Illusion, daß dieses Buch der verlorengegangene Urtext von Homers Meisterwerk sein könnte.
Mason ist ein wunderbar amüsantes, kluges und wagemutiges Buch gelungen, das den postmodernen Erzählungen von Jorge Luis Borges und Italo Calvino in nichts nachsteht.
Computerspezialist Zachary Mason setzt sich mit Homers Werken auseinander und bietet in 44 Varianten ebenso viele Perspektivenwechsel und Permutationen. Jeder Text ist von dem Gedanken bestimmt, dass die Geschichten um Odysseus auch ganz anders hätten verlaufen können: Was, wenn "Ilias" und "Odyssee" Schachlehrbücher wären? Was, wenn Penelope, des Wartens überdrüssig, wieder geheiratet hätte oder einfach gestorben wäre? Ein scharfsinniges und sehr witziges Experiment, das erfreulich unpathetisch mit Tonlagen und Textsorten spielt. Man muss Homers Text nicht kennen, um hier intelligent unterhalten zu werden. Aber es hilft.
FALTER-Rezension 