Eigentlich müssten wir tanzen

Roman
173 Seiten, Hardcover
€ 20.6
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ISBN 9783518424933
Erscheinungsdatum 06.09.2015
Genre Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Verlag Suhrkamp
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HerstellerangabenAnzeigen
Suhrkamp Verlag GmbH
Torstr. 44 | DE-10119 Berlin
info@suhrkamp.de
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Kurzbeschreibung des Verlags

Dicht, dunkel, radikal
Eine Gruppe junger Männer verbringt ein Wochenende auf einer Berghütte. Als sie ins Tal zurückkehren, sind die Ortschaften verwüstet. Die Menschen sind tot oder geflohen, die Häuser und Geschäfte geplündert, die Autos ausgebrannt. Zu Fuß versuchen sie, sich in ihre Heimatstadt durchzuschlagen. Sie funktionieren, so gut sie können. Tagsüber streifen sie durch das zerstörte Land, nachts durch ihre Erinnerung. Auf der Suche nach einem Grund, am Leben zu bleiben.
»Das ist waghalsig, mehr davon«, forderte die FAZ nach Erscheinen von Heinz Helles Debütroman. Helle hat sich nicht lange bitten lassen und den Einsatz erhöht. Im neuen Roman geht es um die Frage: Reicht das Aufrechterhalten der wichtigsten Körperfunktionen, um von sich selbst sagen zu können, man sei am Leben? Die Antwort, die das Buch gibt, wird uns womöglich nicht trösten. Aber sie macht atemlos vor Spannung.

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ISBN 9783518424933
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FALTER-Rezension

Ein Buch, in dem es nur noch ums Überleben geht

Tabea Soergel in FALTER 37/2015 vom 11.09.2015 (S. 30)

Schlimmer könnte es nicht beginnen. Fünf Männer finden im Unterholz eine wehrlose, möglicherweise sterbende Frau und haben der Reihe nach Sex mit ihr. Ohne erkennbare Lust, so wie sie alles, was sie finden, auf Brauchbarkeit prüfen und den Rest kaputtmachen. Weil Menschen nun einmal so sind unter dem dünnen Lack der Zivilisation – Ungeheuer.
Das ist der Auftakt zu Heinz Helles Roman über fünf Freunde, die nach einem Wochenende auf einer Tiroler Berghütte feststellen, dass in ihrer Abwesenheit die Apokalypse stattgefunden hat. Sie hadern nicht mit diesem Schicksal, sondern konzentrieren sich mit unerbittlicher Effizienz aufs Wesentliche: das Überleben. Überleben heißt, in Bewegung zu bleiben. Also gehen sie los. Auf ihrem Weg stoßen sie auf niedergebrannte Orte, verwüstete Infrastruktur, Tote – und werden selbst immer weniger.
Wie schon Helles Debüt „Der beruhigende Klang von explodierendem Kerosin“ zeichnet sich auch sein zweites Buch durch wissenschaftlich präzise, rhythmische Sprache und Ungerührtheit im Ton aus. Diese Kombination wirkt hier noch zwingender. Der Erzähler betrachtet seine Umgebung wie durch ein Brennglas, während er bis zur völligen Erschöpfung läuft und sich der Takt seines Atems und seiner Schritte mit dem Rhythmus der Sprache synchronisiert. Auch die Lakonie ist angesichts der Handlung konsequent: Wer ums Überleben kämpft, verschwendet seine Kraft nicht an Gefühle.
Erstaunlicherweise folgt man dem Erzähler, dieser immer kälter werdenden Wahrnehmungs- und Überlebensmaschine, mit wachsender Anteilnahme. Die menschlichen Regungen, die er sich nicht mehr leisten kann, übertragen sich auf den Leser. In seiner Kompromisslosigkeit ist „Eigentlich müssten wir tanzen“ so beeindruckend wie erschütternd. Nicht dass man allen Ernstes mit einem Happy End gerechnet hätte, doch wie am Ende genüsslich auch noch die grausigsten Aspekte des Genres durchgespielt werden, verschlägt einem dann doch den Atem. Man muss sich Heinz Helle als quietschvergnügten Autor vorstellen.

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