Mein Jahr ohne Udo Jürgens

218 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783518425190
Erscheinungsdatum 23.11.2015
Genre Belletristik/Essays, Feuilleton, Literaturkritik, Interviews
Verlag Suhrkamp
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Suhrkamp Verlag AG
Torstr. 44 | DE-10119 Berlin
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Kurzbeschreibung des Verlags

»Schon die Entgeisterung in meinem Umfeld, als ich auf mein erstes Udo-Jürgens-Konzert ging! Kaum etwas in meinem Leben hat zu so ambivalenten Reaktionen geführt« – so erinnert sich Andreas Maier, als er zum ersten Mal Udo Jürgens live erlebte. Im November 2014 besuchte er in Frankfurt zum letzten Mal eines von dessen Konzerten. In seinem Bericht in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung schrieb er, der Künstler Jürgens wisse stets, »wo und in welchen Momenten man sich die Glücksverheißung oder Wahrheitsverheißung vom eigenen, ganz konkreten gesellschaftlichen und privaten Leben abringen kann oder muss«. Nach dem Tod von Udo Jürgens Ende Dezember entschloss sich Andreas Maier, der Erzähler der Alltäglichkeiten des Alltags, dem angriffslustigen Sänger noch einmal nahezukommen. Zweimal im Monat, ein Jahr lang erschien seine Kolumne auf dem Logbuch des Suhrkamp Verlags unter dem Titel »Mein Jahr ohne Udo Jürgens«. Nach einem Jahr der intensiven Auseinandersetzung mit dem Phänomen UJ diagnostizierte er in seiner letzten Kolumne im Dezember 2015: »Jetzt weiß ich: Die Musik von Udo Jürgens wäre sofort peinlich, hätte sie ein anderer gemacht, ein Nachgeborener, einer, der nicht diese langen Zeiten überbrücken kann, sondern post festum plagiiert. Udo-Jürgens-Musik setzte immer voraus, dass sie Udo Jürgens machte.«

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FALTER-Rezension

Die Kirche der von Udo Jürgens Erleuchteten

Sebastian Fasthuber in FALTER 52/2015 vom 23.12.2015 (S. 38)

Eine neue Zeitrechnung hat begonnen, seit 21. Dezember 2014 ist die Welt ohne Udo Jürgens. Nach dem schnell hingeschusterten „Merci, Udo“ von Gesellschaftsreporter Paul Sahner ist „Mein Jahr ohne Udo Jürgens“ von Andreas Maier der erste ernsthafte Versuch, Udo und seiner Bedeutung in Buchform beizukommen.
Lustigerweise geht der Suhrkamp-Autor die Sache ähnlich eitel an wie Sahner, der damit prahlte, wie häufig er Udo über die Jahrzehnte gesprochen hätte. Maier dagegen hat den Sänger nie persönlich kennengelernt und will auch nicht antuschen (höchstens mit seinem Apfelweinkonsum). Seine Eitelkeit ist eine harmlose: Er hört sich einfach selbst sehr gern reden.
Wenn er aber doch auf Udo Jürgens zu sprechen kommt, was immerhin 50 Prozent des Buches ausmacht, hat er etwas zu sagen. Es geht ihm, und das ist sehr schlau, darum, was Udos Musik mit dem Menschen macht. Dass sie ihn durchbeuteln kann „wie fünf Mal Doktor Schiwago am Stück“. Er selbst, Jahrgang 1967, war lange Zeit indifferent und hielt Udo Jürgens wie so viele für einen besseren Schlagersänger. Sein Erweckungserlebnis hatte er mit Ende 30, als ihm eine Freundin eine Sammlung ihrer Lieblingslieder vorspielte.
Zuerst war Maier peinlich berührt von der Situation, doch bei „Mein Bruder ist ein Maler“ geschah es: „Ich weiß nicht genau, was da passierte, aber es passierte. Es schoss ein goldenes, leicht rötlich getöntes, warmes Licht in mich hinein, nicht unähnlich der Wirkung von Wodka oder Morphinen, und legte sich über die Töne, den Gesang und mich. Es war, als stürzten Stellwände ein. Alles, was mir eben noch peinlich gewesen war, war es plötzlich nicht mehr.“
Diese Verwandlung vollzieht sich nicht bei allen. Seine Frau leide bis heute unter seiner Leidenschaft, schreibt Maier. So ist dies auch ein Buch von einem Fan für Fans – für die Kirche der von Udo Jürgens Erleuchteten. Und bis zum Erscheinen einer ausführlichen Biografie, die den Menschen und seine Musik zusammendenkt, ist es das Beste, was man über Udo lesen kann.

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