Die Chefin

Roman einer Köchin
333 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783518427675
Erscheinungsdatum 07.08.2017
Genre Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Verlag Suhrkamp
Übersetzung Claudia Kalscheuer
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HerstellerangabenAnzeigen
Suhrkamp Verlag GmbH
Torstr. 44 | DE-10119 Berlin
info@suhrkamp.de
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Kurzbeschreibung des Verlags


Eine Frau aus bescheidenen Verhältnissen kann schließlich ein Restaurant in Bordeaux eröffnen und wird mit einem Stern ausgezeichnet. Welche Künste hat sie in der Küche gelernt und neu interpretiert? Wie ist sie also zur berühmten Chefköchin geworden? Im neuen Roman von Marie NDiaye, der überragenden Stilistin, werden solche Fragen gestellt, beantwortet – und damit zurückgewiesen. NDiaye nimmt den Leser mit auf eine biographische Erkundungsreise, die sich – aufgrund der Sprache, der rhythmischen Satzgebilde, dem Ausgreifen in alle Bedeutungsnuancen, der Verzögerung im Erzählablauf und durch die alles umfassende Bewegung der Sprache – in ein Erlebnis verwandelt.


Der Erzähler, langjähriger Mitarbeiter der Chefin und ihr in (vergeblicher) Liebe verbunden, berichtet von ihrem Leben – ihrem Charakter, ihren Lieben, ihrer Ausbildung, der Kunst der Kochkomposition, dem privaten wie öffentlichen Umgang –, indem er potentielle Fragen und Erwartungen der Leser aufgreift, sie beantwortet und zugleich ins Leere laufen lässt: Sie verlangen danach, unbeantwortet zu bleiben.



Der Kunst der Marie NDiaye verdankt sich eine neuartige Form der Antibiographie, einer Biographie, die demonstriert, dass nur dann Wahrheit erreicht wird, wenn die Geheimnisse nicht ausgeplaudert, sondern Satz für Satz, Abschnitt für Abschnitt verheimlicht werden. Eine Biographie als Geheimnis hinter der Biographie – das macht die überragende Leistung des neuen Romans von Marie NDiaye aus.


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ISBN 9783518427675
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FALTER-Rezension

Die rätselhafte Köchin und ihr naiver Verehrer

Kirstin Breitenfellner in FALTER 32/2017 vom 09.08.2017 (S. 29)

Marie NDiayes Welt ist unheimlich. Sie wird bevölkert von Figuren, die schwer zu durchschauen sind und sich manchmal sogar in Tiere verwandeln. Bereits mit 17 Jahren legte NDiaye ihren ersten Roman vor. Das war 1985. Es sollte 24 Jahre dauern, bis sie für „Drei starke Frauen“ den renommierten Prix Goncourt erhalten sollte. Im Juni hat die öffentlichkeitsscheue Autorin ihren 50. Geburtstag gefeiert.
Ihre Bücher geben viel zu denken. Nachdenken ist auch die Hauptbeschäftigung ihrer Figuren. Sie versuchen sich einen Reim auf das emotionale Monster Mensch zu machen. Gerade damit versteht NDiaye eine Spannung zu erzeugen, die in der nichtkriminalistischen Gegenwartsliteratur ihresgleichen sucht.
So auch im neuen Werk „Die Chefin“, das den Untertitel „Roman einer Köchin“ trägt. Diese beginnt ihre Laufbahn als Dienstmädchen und bringt es bis zur Inhaberin eines erstklassigen Restaurants mit einem Stern. Wie die Köchin heißt, erfährt man erst auf der letzten Seite des Buchs. Wer sie ist, das kann man sich nur aus den Nachforschungen ihres ehemaligen Jungkochs zusammenreimen. Er versucht vergeblich, seiner unerfüllten Liebe – der um 20 Jahre älteren „Chefin“, wie er sie konsequent nennt – habhaft zu werden.
Eine komplexe, abgründige Persönlichkeit wird hier durch das Prisma einer naiven betrachtet. Dem Vergleich mit großen Vorbilder dieses Genres, etwa Thomas Manns „Doktor Faustus“, hält NDiayes Kunst der Erhellung durch konsequente Verdunklung mühelos stand. Je mehr der Ich-Erzähler, der mittlerweile als Frühpensionist im spanischen Lloret de Mar lebt, die herrische Persönlichkeit der Chefin und ihre Unterwerfung unter ihre bösartige Tochter zu verstehen versucht, desto mehr entzieht sie sich ihm. Und umso mehr zieht sie ihn an.
Offenbart wird währenddessen ihre Kunst, ihre Faszination für das Kochen als existenziellen Akt jenseits der Lustbefriedigung. „Die Chefin“ ist ein opulenter Roman mit – ungewöhnlich bei NDiaye – beinahe so etwas wie einem Happy End.

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