Hain

Geländeroman
287 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783518427897
Erscheinungsdatum 12.02.2018
Genre Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Verlag Suhrkamp
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HerstellerangabenAnzeigen
Suhrkamp Verlag GmbH
Torstr. 44 | DE-10119 Berlin
info@suhrkamp.de
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Kurzbeschreibung des Verlags


Drei Reisen unternimmt die Ich-Erzählerin in Esther Kinskys Geländeroman. Alle drei führen sie nach Italien, doch nicht an die bekannten, im Kunstführer verzeichneten Orte, nicht nach Rom, Florenz oder Siena, sondern in abseitige Landstriche und Gegenden – nach Olevano Romano etwa, einer Kleinstadt in den Hügeln nordöstlich der italienischen Hauptstadt gelegen, oder in die Valli di Comacchio, die Lagunenlandschaft im Delta des Po, halb von Vögeln beherrschte Wasserwelt, halb dem Wasser abgetrotztes Ackerland. Zwischen diesen beiden Geländeerkundungen im Gebirge und in der Ebene führt die dritte Reise die Erzählerin zurück in die Kindheit: Wie bruchstückhafte Filmsequenzen tauchen die Erinnerungen an zahlreiche Fahrten durch das Italien der Siebzigerjahre auf, dominiert von der Figur des Vaters.



Esther Kinskys Streifzüge und Wanderungen – im Gedächtnis ebenso wie gehend oder fahrend in der Gegenwart – sind Italienische Reisen eigener Art. Sie erkunden mit allen Sinnen äußeres Terrain und führen doch ins Innere, zu Abbrüchen der Trauer und des Schmerzes und zu Inseln des Trostes. Der einfühlsame, präzise Blick der Reisenden entlockt jedem Gelände, was eigentlich im Verborgenen liegt: Geheimnis und Schönheit.


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ISBN 9783518427897
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FALTER-Rezension

Wörter in der Hand wie Murmeln

Erich Klein in FALTER 12/2018 vom 21.03.2018 (S. 30)

Beim Tod eines geliebten Menschen geht nicht nur dessen Welt unter, auch der Überlebende muss seine eigene neu erschaffen. Esther Kinskys „Geländeroman“, der nun mit dem Leipziger Buchpreis ausgezeichnet wurde, erzählt davon in 40 zu drei Reisen gruppierten Prosastücken auf höchst intime und zugleich fast unpersönliche Weise. Martin Chalmers, der 2014 verstorbene Ehemann, ist gleichermaßen abwesend wie omnipräsent.
Die Fahrt beginnt im Norden und führt durch den verschneit-verregneten Böhmerwald ins „Jenseits-der-Alpen-Licht“. Nur kurz outet sich die Ich-­Erzählerin als „Hinterbliebene“ – wenig später wird sie von Trauer überwältigt: „Italien ist ein Land, in dem wir nie zusammen gereist waren.“ Bei einem Stopp wird das Auto­fenster eingeschlagen, die Koffer, in dem sich auch „Kleidungsstücke von M.“ befanden, werden gestohlen. Erste Station eines längeren Aufenthalts ist die Kleinstadt Olevano in Latium, einst Sehnsuchtsort der sogenannten Deutschrömer.
Anders als die Maler des Klassizismus, die dort nach idealen Landschaftsbildern suchten, setzt Kinsky auf Registratur eines betont gegenwärtigen Alltags: Der Frühstückskaffee, ein Blick aus dem Fenster, die örtliche Metzgerei werden beschrieben. Eine kurze Flucht nach Rom mutiert zum Ausflug inklusive Rückkehr aufs Land, wo gerade ein Olivenhain geschnitten wird. Der Symbolismus von „Schnitter Tod“ und „Freund Hein“ wird dabei kurz gestreift, doch die Erzählerin bleibt rigoros im Diesseits der Außenweltbetrachtung: „Anfang März beginnen die Mimosen an den Südhängen in Olevano zu blühen. Gelbe Wolken im Brombeergebüsch zwischen zwergichtem Immergrün.“
Weitere Schauplätze von „Hain“: das lombardische Dorf Chiavenna als Kulisse für Kindheitserinnerungen und schließlich Ferrara und die Felder zur Salzgewinnung in der Po-Mündung. Deren Beschreibung gerät zu einem wahrhaften Fest an winterlicher Naturschilderung – in der Gegenwartsliteratur lässt sich kaum Vergleichbares finden. Wie heißt es da einmal: „die Wörter rollen in der Hand wie Murmeln“.

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