Verzeichnis einiger Verluste

252 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783518428245
Erscheinungsdatum 21.10.2018
Genre Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Verlag Suhrkamp
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Suhrkamp Verlag GmbH
Torstr. 44 | DE-10119 Berlin
info@suhrkamp.de
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Kurzbeschreibung des Verlags

Die Weltgeschichte ist voller Dinge, die verloren sind – mutwillig zerstört oder im Lauf der Zeit abhandengekommen. In ihrem neuen Buch widmet sich Judith Schalansky dem, was das Verlorene hinterlässt: verhallte Echos und verwischte Spuren, Gerüchte und Legenden, Auslassungszeichen und Phantomschmerzen. Ausgehend von verlorengegangenen Natur- und Kunstgegenständen wie den Liedern der Sappho, dem abgerissenen Palast der Republik, einer ausgestorbenen Tigerart oder einer im Pazifik versunkenen Insel, entwirft sie ein naturgemäß unvollständiges Verzeichnis des Verschollenen und Verschwundenen, das seine erzählerische Kraft dort entfaltet, wo die herkömmliche Überlieferung versagt. Die Protagonisten dieser Geschichten sind Figuren im Abseits, die gegen die Vergänglichkeit ankämpfen: ein alter Mann, der das Wissen der Menschheit in seinem Tessiner Garten hortet, ein Ruinenmaler, der die Vergangenheit erschafft, wie sie niemals war, die gealterte Greta Garbo, die durch Manhattan streift und sich fragt, wann genau sie wohl gestorben sein mag, und die Schriftstellerin Schalansky, die in den Leerstellen ihrer eigenen Kindheit die Geschichtslosigkeit der DDR aufspürt.
So handelt dieses Buch gleichermaßen vom Suchen wie vom Finden, vom Verlieren wie vom Gewinnen und zeigt, dass der Unterschied zwischen An- und Abwesenheit womöglich marginal ist, solange es die Erinnerung gibt – und eine Literatur, die erfahrbar macht, wie nah Bewahren und Zerstören, Verlust und Schöpfung beieinanderliegen.

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FALTER-Rezension

Verloren, verschollen, verstiegen

Klaus Nüchtern in FALTER 50/2018 vom 14.12.2018 (S. 30)

Ein Buch wie ein Grabstein: Auf der düster marmorierten Front ist in silbernen Versalien der Titel eingestanzt: „Verzeichnis einiger Verluste“. Zwischen den beiden Deckeln: ein Dutzend Texte, jeder von ihnen exakt 18 Seiten lang und von dem nächsten durch ein Zwischenblatt getrennt, auf dessen Rückseite, schwarz auf schwarz, schemenhaft ein Bild des jeweiligen Verlustes zu erahnen ist: der vernichteten Bücher des babylonischen Religionsgründers Mani etwa oder des Palasts der Republik aus der ebenfalls verschwundenen DDR, in der die Schriftstellerin und Buchgestalterin Judith Schalansky noch aufgewachsen ist.

Abgesehen vom Bezug auf Verschwundenes, Vernichtetes, Verschollenes haben die einzelnen Textepitaphe nichts gemeinsam. Es sind Erzählungen, Erörterungen, Essays unverstellt autobiografische Berichte, die es sich auch noch angelegen sein lassen, einen je eigenen Tonfall zu etablieren. Fraglos geglückt ist das im Falle jener beiden Stücke, in denen sich die Autorin in die Köpfe historischer Personen versetzt: in jenen des eigenbrötlerischen Privatenzyklopädisten Armand Schulthess und jenen der übellaunigen Greta Garbo, die dem verunglückten Regisseur F.W. Murnau nachtrauert und auf der Suche nach einem Pullover in Gammelrosa „mausmutterseelenallein“ durch Manhattan stromert.

Schalansky kann fraglos viel. Sie zeigt es aber auch gerne her. „Verzeichnis einiger Verluste“, heuer mit dem Wilhelm-Raabe-Literaturpreis bedacht, ist ein nicht ganz uneitles Buch. Gewiss, emeritierten Altphilologen und -historikern wird das Herz im Leibe hüpfen, dem gemeinen Leser aber kann das Bildungsgepränge voller Spolien, Aposiopesen, Galeassen und Ligaturen schon ein bissl auf den Wecker fallen. Und es ist nicht alles edel, was glänzt. Wenn Captain Cook auf seiner Resolution eine Meuterei wittert, liest sich das so: „Das Wort, ein Zündholz unter der sengenden Sonne, nur darauf aus, Funken zu schlagen, stand im Raum“. Das ist, mit Verlaub, Unfug. Bleibt als Fazit: ein ziemlich verstiegenes Konzeptalbum mit ein paar tollen Songs.

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