Die Nacht war bleich, die Lichter blinkten

Roman
270 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783518428832
Erscheinungsdatum 12.08.2019
Genre Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Verlag Suhrkamp
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HerstellerangabenAnzeigen
Suhrkamp Verlag GmbH
Torstr. 44 | DE-10119 Berlin
info@suhrkamp.de
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Kurzbeschreibung des Verlags


Berlin, in einer nahen Zukunft. Die Stadt pulsiert dank der Hubot-Industrie: Robotik-Unternehmen stellen künstliche Partner*innen her, die von realen Menschen nicht zu unterscheiden sind; jede Art von Beziehungswunsch ist erfüllbar, uneingeschränktes privates Glück und die vollständige Abschaffung der Einsamkeit sind kurz davor, Wirklichkeit zu werden. Doch die Zahl der Selbsttötungen hat sich verzehnfacht. Denn die neuen Wesen beherrschen zwar die hohe Kunst der simulierten Liebe, können aber keine Verantwortung für jene übernehmen, mit denen sie zusammenleben. Immer mehr Menschen gehen an sozialer Entfremdung zugrunde. Deshalb kommt Roberta auf den Markt. Sie soll die Angehörigen der Suizidant*innen ausfindig machen, um dem Sozialamt die Bestattungskosten zu ersparen. Versagt sie, wird sie in Einzelteile zerlegt und an die Haushaltsrobotik verscherbelt. Und nicht jeder ist am Erfolg ihrer Ermittlungen interessiert.



Emma Braslavsky blickt einer Stadt ins Nachtherz und führt uns auf die dunkle Seite einer aufgekratzten Metropole. Ihr Roman ist Großstadtmärchen und Kriminalgeschichte und erzählt witzig und rasant von der Radikalisierung des Individuums, von der schmalen Grenze zwischen natürlichem und künstlichem Leben und von der Allmacht der Algorithmen.


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ISBN 9783518428832
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Genre Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
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FALTER-Rezension

Wenn Menschen mit Robotern zusammenleben

Sebastian Fasthuber in FALTER 40/2019 vom 04.10.2019 (S. 32)

Nicht schon wieder eine Dystopie! Zuletzt hatten Romane Hochsaison, die uns vor Augen führten, wie die Welt bald aussehen wird, wenn wir weiter mit Vollgas Richtung Wand fahren. Auch das neue Buch von Emma Braslavsky fällt in diese Kategorie. Es ist im Berlin der nahen Zukunft angesiedelt. Aber bei aller Kälte und Tragik, die das Geschilderte ausstrahlt, ist der Text streckenweise auch extrem amüsant, von absurden Ideen durchzogen und mit einer guten Portion Sprachwitz ausgestattet.

Nur mehr die wenigsten Berliner leben in Beziehungen mit Menschen. Als treue Begleiter dienen ihnen Hubots – menschenähnliche Roboter, die darauf programmiert sind, von sexuellen Gelüsten bis zum Haushalt alles zur vollsten Zufriedenheit zu erledigen. Das macht auf Dauer aber nicht glücklich, sondern führt zu einer extrem hohen Selbstmordrate. Daraufhin wird von der Berliner Polizei erstmals ein humanoider Roboter als Ermittlerin eingesetzt. Roberta vermag fast rund um die Uhr zu arbeiten. Das muss sie auch, denn das Sozialamt kann die Bestattungskosten für die vielen Toten nicht mehr übernehmen. Roberta soll zahlungsfähige Hinterbliebene aufspüren.

Im Kern geht es in diesem Roman bei allen Science-Fiction-Anklängen und Ausführungen über Künstliche Intelligenz um Entfremdung, Entmenschlichung und das Zerbröseln sozialer Strukturen. Der Witz an der Sache ist, dass die Maschinen bei Braslavsky bisweilen humaner agieren als ihre menschlichen Gegenüber. Roberta arbeitet nicht roboterhaft kühl, sie entwickelt echte Neugier – ja fast schon Gefühle. Auch Hubots, die von anspruchsvollen Besitzern aussortiert werden, haben es nicht leicht: „Wer kümmert sich jetzt um mich?“

In der zweiten Hälfte kommt der Plot zwar langsam zum Stillstand, dennoch ist „Die Nacht war bleich, die Lichter blinkten“ ein spannendes Gedankenspiel. Das Buch spinnt Gegenwartstendenzen wie Selbstoptimierung in übersteigerter Form weiter und ist obendrein mit gutem Witz gewürzt. Da fallen ein paar leere Meter nicht so ins Gewicht.

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