Glory

Roman | Nominiert für den Booker-Prize 2022
460 Seiten, Hardcover
€ 25.7
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ISBN 9783518431047
Erscheinungsdatum 13.02.2023
Genre Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Verlag Suhrkamp
Übersetzung Jan Schönherr
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HerstellerangabenAnzeigen
Suhrkamp Verlag GmbH
Torstr. 44 | DE-10119 Berlin
info@suhrkamp.de
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Kurzbeschreibung des Verlags


Jidada heißt das Land. Ein Land, bevölkert von vermenschlichten Tieren, beherrscht vom stärksten unter ihnen, seit mehr als vierzig Jahren. Einst brachte er die Unabhängigkeit auf den afrikanischen Kontinent, zerschlug die Fesseln der Geschichte, bloß um ihnen prompt andere anzulegen. Doch nun mehren sich die Zeichen, dass seine Kräfte schwinden. Wer ihn reden hört, wer das Alte Pferd in die Sonne blinzeln sieht, ihn und seinen ganzen verrotteten Apparat, der weiß: seine Tage sind gezählt. In Jidada kehrt jetzt Hoffnung ein, auf eine gerechte Zukunft, auf Wohlstand und Veränderung, endlich ein besseres Leben für uns alle! Aber das Regime wehrt sich mit Waffen härter als Träume, schärfer als Fantasie, tödlicher als blanke Lebensfreude, bis eine Heimkehrerin aus dem Exil alles verändert.




Glory ist die brillante Verwandlung unserer Gegenwart. In einer Sprache, die singt und tanzt und springt und schreit, erzählt NoViolet Bulawayo von einer Gemeinschaft im Kampf gegen die Repression. Und fördert beides zutage: Glanz und Schönheit, Horror und Schmerz am Grund der menschlichen Freiheit.


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ISBN 9783518431047
Erscheinungsdatum 13.02.2023
Genre Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Verlag Suhrkamp
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FALTER-Rezension

Die Hoffnung stirbt zuerst

Thomas Edlinger in FALTER 12/2023 vom 24.03.2023 (S. 18)

Jidada ist der Name für ein ­Tierreich, das – inspiriert von George Orwells „Animal Farm“ – Züge einer politischen Farce trägt. Die seit 1999 in den USA lebende, aus Simbabwe stammende Autorin NoViolet Bulawayo arbeitet in ihrem Roman die postkoloniale Geschichte ihrer Heimat auf: Das „Alte Pferd“ ist ein Despot, der glaubt, sogar die Sonne befehligen zu können, während dessen „Erstes Waipchen“ sich dank eines als „Geschenk“ eingeforderten Doktortitels „Dr. Sweet Mother“ ­nennen lässt.

Der „Vater der Nation“ wird nach Jahren des Leids durch einen Staatsstreich abgesetzt, das Volk der vielen verschiedenen Tiere jubelt. Die manipulierten Wahlen bescheren aber nicht den Oppositionskräften den Sieg, sondern dem auch von der Kirche hofierten „Erlöser“ Tuvius Delight Shasha, der davor das Amt des Vizepräsidenten innehatte.

Alle zuvor gemachten Versprechungen auf „Business“ und Demokratie entpuppen sich als heiße Luft. Die alten Muster, verkörpert durch Minister für Korruption, Desinformation, Plünderung oder auch für nichts kehren in der fleißig beworbenen „Neuen Ordnung“ zurück und befeuern bald wieder die Unzufriedenheit der Massen, die nun – schon wieder – mit einer maroden Wirtschaft konfrontiert sind.

Die Rhetorik des mit viel Spott gezeichneten ruinösen Polizeistaats mit mafiösen Strukturen changiert zwischen ritueller Verteufelung der verjagten Kolonialmächte, Beschwörung der Revolution und Umgarnung ausländischer Investoren. In dieses Panorama fügt sich eine Figur ein, die man als Stellvertreterin der Autorin lesen könnte: Destiny, eine junge Ziege, kehrt aus dem Exil zurück und erforscht die mörderische Gewalt, die die als Hunde vorgestellten Schergen des Regimes ihrer Familie angetan haben.

Erzählt werden diese Traumata in einer vibrierenden, aufrührerischen Form, die vor dem Elend, der Wut und den Lebenslügen einer Gesellschaft nicht kapituliert. „Glory“ entwickelt einen fiebrigen, überschäumenden Sound, in dem Kühe twerken, Gerüchte trenden und Tote nicht tot sind. Durchwirkt wird dieser wilde Mix von eingeschobenen politischen Meinungsgefechten aus den sozialen Netzwerken. Dazu gesellen sich teils ins Absurde lappende Aufzählungen oder seitenlange Wiederholungen hervorgehobener Satzteile, die zumeist etwas ziemlich Üblem Nachdruck verleihen.

Einmal ist auch von einem ausländischen Video die Rede. Fast eine ganze Seite lang wird daraus, stellvertretend für alle Jidadas dieser Welt, ein Satz zitiert: „I can’t breathe“.

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