Der Tod und das Leben danach

155 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783518586235
Erscheinungsdatum 07.03.2015
Genre Philosophie/20., 21. Jahrhundert
Verlag Suhrkamp
Übersetzung Björn Brodowski
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HerstellerangabenAnzeigen
Suhrkamp Verlag AG
Torstr. 44 | DE-10119 Berlin
info@suhrkamp.de
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Kurzbeschreibung des Verlags

Wie würden Sie reagieren, wenn Sie wüssten, dass 30 Tage nach Ihrem Tod die Erde und damit alles Leben auf ihr unwiederbringlich zerstört würden? Würde dieses Wissen die Art und Weise, wie Sie Ihr Leben führen, beeinflussen? Das ist das Gedankenexperiment, zu dem uns der amerikanische Philosoph Samuel Scheffler in seinem faszinierenden Buch einlädt. Er zeigt, dass ein solches Wissen weitreichende Folgen für unser Leben hätte – nichts wäre mehr wie zuvor!

In ebenso luziden wie psychologisch verblüffenden Analysen, die immer wieder auf geniale Weise Beispiele aus der Populärkultur heranziehen, zeigt Scheffler, dass ein solches Wissen um den Untergang der Menschheit den Wert zahlreicher unserer Tätigkeiten in Frage stellen würde: Die langfristige medizinische Forschung nach einer Krebstherapie verlöre ihren Sinn, aber auch der Kampf gegen den Klimawandel oder der Einsatz für internationale Gerechtigkeit. Und würden wir noch Kunstwerke schaffen, Traditionen und Bräuche pflegen, uns verlieben, Kinder kriegen? Wohl kaum. Vielmehr steht zu befürchten, dass gesellschaftliche Regeln und Konventionen nicht mehr beachtet würden und anarchische Zustände drohten, wie Scheffler anhand des Romans Children of Men von P. D. James und seiner Verfilmung vorführt.

Könnte es daher sein, dass uns das Überleben der Menschheit wichtiger ist als unser eigenes? Und was folgt daraus für unser Denken und Handeln in der Welt von heute? Ein kleines philosophisches Meisterwerk, das unser eigenes Leben in einem ganz anderen Licht erscheinen lässt.

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FALTER-Rezension

Warum wir keinen Weltuntergang wollen können

Sebastian Kiefer in FALTER 20/2015 vom 13.05.2015 (S. 32)

Angenommen, Sie wüssten sicher, dass kurz nach ihrem eigenen Tod infolge eines Meteoreinschlages alles menschliche Leben zerstört würde. Welche Auswirkung hätte das auf Ihre Einstellung zum jetzigen Leben oder dem eigenen Tod? Zunächst dürfte man denken: Es wäre zwar traurig für die Menschheit, doch das eigene Leben dürfen wir zum Glück leben. Das ist grundfalsch, sagt der amerikanische Philosoph Scheffler. Und die Art, wie er das begründet, ist so klar, scharfsinnig und perspektivenreich, dass das kleine Gedankenspiel das Zeug dazu haben dürfte, in die Reihe der klassischen Gedankenspiele moderner Philosophen aufgenommen zu werden.
Viele Projekte und Praktiken, in die wir involviert sind und die unserem Leben Sinn schenken, würden wertlos, wenn wir im Wissen um jenen Untergang der Gattung nach unserem eigenen Tod agierten: der Aufbau einer gerechteren Welt, eines kulturellen Gedächtnisses, die Bekämpfung der Armut, die Kindererziehung, die Erforschung der Materie und von Krebs, Demenz, Schizophrenie etc. Existenzielle Werte haben meist etwas damit zu tun, mehr zu wollen als unseren kurzfristigen Nutzen zu maximieren; sie wollen Dauer und sind auf Kollektive bezogen.
Die Wertorientierung ist dabei eine der mittleren, auf die Zukunft gerichteten Distanz. Dass das Universum in Jahrmilliarden verschwinden wird, tangiert unser Leben nicht. Der Grund dürfte sein, dass Vertrauen die Basis unserer Sinnbindung in der Welt ist und Vertrauen nur in überschaubaren Räumen möglich ist.
Natürlich ist Schefflers Argument nur für Menschen triftig, die nicht an ein Weiterleben nach dem Tode glauben. Würde das Wissen um das nahe Ende der Menschheit real, zerstörte es vermutlich nicht einfach das Sinngefühl der jetzt lebenden Menschen, sondern es würden neue Wertorientierungen entstehen. Die Menschheit würde vermutlich nicht nur von Gier, sondern auch von Stürmen religiöser Fantasien ergriffen. Allesamt gute Gründe, weiter gegen die Zerstörung des Planeten einzutreten.

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