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Kurzbeschreibung des Verlags
Der Tausch ist als spezifische Praxisform in der Gegenwartsgesellschaft allgegenwärtig. Nicht nur, dass wir alle fast täglich Geld gegen Gebrauchsgegenstände und Lebensmittel tauschen und unsere Arbeitskraft auf dem Arbeitmarkt anbieten und verkaufen, belegt diese Feststellung. Wir sind alle auch regelmäßig an geldlosen Tauschprozessen beteiligt. Der Tausch ist dabei nicht nur in seinem praktischen Vollzug, der sich nicht selten in höchst komplexer Form ereignet, für die soziologische Theoriebildung und Forschung interessant, sondern auch deshalb, weil er häufig nicht folgenlos bleibt für die Form der Reproduktion von Sozialität: Durch Tauschprozesse können soziale Beziehungen zwischen sozialen Akteuren entstehen und auf Dauer gestellt werden. Das vorliegende Buch macht der Soziologie den Vorschlag, den Tausch mit Hilfe einer systematisierten Praxistheorie als vielfältige Praxis zu fassen, indem die symbolischen Formen der Tauschpraxis kultursoziologisch bestimmt werden, um eine differenzierte Typologie unterschiedlicher Praxisformen des Tausches zu entwickeln. Durch diese kultursoziologische Neuvermessung des Forschungsfeldes Tausch verdeutlicht der Autor, dass gerade die praktische Simultanität von unterschiedlichen Tauschlogiken etwa des Gabentausches und des Warentausches strukturierend auf die Reproduktion der Praxis wirkt, was für das Feld der Wirtschaft durch eine tauschtheoretische Analyse der Korruptionspraxis und der Bildung von Innovationsnetzwerken plausibilisiert wird.
Tauschhandlungen passieren in der Gegenwartsgesellschaft immer und überall. Das stellt der deutsche Soziologe Frank Hillebrandt zu Beginn seiner Habilitationsschrift "Praktiken des Tauschens" fest. Allerdings seien damit keineswegs bloß Geschäfte gemeint, bei denen Geld gegen eine wie auch immer geartete Gegenleistung getauscht wird. "Wir alle sind auch regelmäßig an geldlosen Tauschprozessen beteiligt, wenn wir etwa mit Kollegen am Arbeitsplatz Informationen austauschen." In jedem Fall gehe es beim Tauschen um mehr als nur Leistung und Gegenleistung, es stelle auch eine fundamentale Form des sozialen Handelns dar. Hillebrandt versucht im ersten Teil des Buchs die Theorie der Praxis, die auf den französischen Soziologen Pierre Bourdieu zurückgeht, zu systematisieren. Auf dieser Basis analysiert er danach die vielen Formen der Praxis.