Niemals Frieden?

Israel am Scheideweg | Nominiert für den Deutschen Sachbuchpreis 2024
192 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783549100837
Erscheinungsdatum 29.02.2024
Genre Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft/Gesellschaft
Verlag Propyläen Verlag
Sammlung Israel und Palästina
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Ullstein Buchverlage GmbH
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Kurzbeschreibung des Verlags



Der immerwährende Krieg – und wie er enden könnte


Von Generation zu Generation wird der Krieg in Palästina weitergetragen. Nach der jüngsten und schlimmsten Eskalation durch den Terrorangriff der Hamas macht sich Hoffnungslosigkeit breit: Wird das immer so weitergehen? Nein, sagt Moshe Zimmermann, der große liberale Historiker. 


Schonungslos – und nicht ohne Bitterkeit – benennt er zunächst die Schuldigen an der Katastrophe: Da ist die Hamas, die Gewalt als einziges Mittel der Politik sieht und Israel auslöschen will. Da sind aber auch die jüdischen Siedler, die alle Israelis in Mithaftung nehmen für ihre radikale Politik, die Land und Leben der arabischen Palästinenser bedroht. Und da ist die rechte Regierung in Israel, die den Konflikt schürt, statt ihn zu dämpfen.


Daraus folgt, so Zimmermann, der Weg zur Lösung: Abkehr von der Siedlungspolitik, Abkehr von der bisherigen Politik in Gaza, Abkehr vom Islamismus, Hinwendung zur Zweistaatenlösung, verstärkte Unterstützung durch die internationale Gemeinschaft. Juden und Araber müssen Palästina, diesen kleinen Streifen Land, untereinander aufteilen und miteinander leben – oder sie werden miteinander sterben.


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ISBN 9783549100837
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FALTER-Rezension

Wie Israel zur Geisel der Hamas und der Siedler wurde

Tessa Szyszkowitz in FALTER 18/2024 vom 02.05.2024 (S. 20)

Schon am Buchrücken heißt es: „Juden und Araber müssen Palästina untereinander aufteilen und miteinander leben – oder sie werden miteinander sterben.“ In „Niemals Frieden? Israel am Scheideweg“ zieht der israelische Historiker Moshe Zimmermann eine für ihn logische Lehre aus der Geschichte Israels – und auch des 7. Oktobers 2023. Kaum erschienen, ist Zimmermanns schmaler Band schon für den Deutschen Sachbuchpreis 2024 nominiert.

Der zweisprachige Israeli, 1943 in Jerusalem geboren, hat das Buch auf Deutsch geschrieben. Moshe Zimmermanns Eltern waren Hamburger Juden. Der Historiker weiß um die Besonderheit des deutschen Verhältnisses zu Israel. Er bemüht sich zu Beginn gleich um eine Klarstellung: „Kontextualisieren sollte nicht mit Relativieren verwechselt werden.“ Er erinnert daran, wie die ehemalige deutsche Kanzlerin Angela Merkel 2008 in ihrer Rede vor der Knesset sagte: „Diese historische Verantwortung Deutschlands für die Sicherheit Israels ist Teil der Staatsräson meines Landes.“

Rasend schnell haben sich in den vergangenen Monaten propalästinensische Demonstrationen an US-Universitäten in antikolonialen Protest verwandelt. Zimmermann macht sich wohl auch angesichts der Bilder vom Campus der Columbia University noch einmal die Mühe, die Ursprünge des Zionismus nachzuzeichnen: Die frühen Zionisten seien keine einheitliche Bewegung gewesen. Und keine klar rassistisch motivierte Kolonialmacht. Auch die Israelis waren nach ihrer Staatsgründung 1948 gespalten in die Arbeitspartei, die für die Teilung Palästinas eintrat. Und die Revisionisten, die von Ganz-Israel träumten.

Aber nicht nur die historische, auch seine Analyse der gegenwärtigen israelischen Politik soll die deutsche Leserschaft wohl zum Nachdenken anregen. Die Chancen des Oslo-Friedensprozesses in den neunziger Jahren unter dem damaligen israelischen Premier Jitzhak Rabin wurden, so Zimmermann, vom derzeitigen Staatsführer Benjamin Netanjahu mutwillig ruiniert. Die Siedlerbewegung gewann im Schatten seiner Regierung immer mehr Macht.

Zimmermanns Fazit: „An der Stelle des vormaligen säkularen, sozialliberalen Pferds zieht nun der nationalistisch religiöse Wolf die Karre.“

Zimmermann zitiert einen Bericht des Instituts Molad, wonach der Staat Israel über Steuererleichterungen und Subventionen für Siedler in der Umgebung von Hebron im Jahre 2014 350 Euro pro Kopf ausgab. Entlang der Gaza-Grenze gab es nur bis 22 Euro pro Kopf. Die Siedlungen im besetzten Gebiet wuchsen.

Die Siedler im Westjordanland wurden gegenüber den Palästinensern immer aggressiver, schreibt Moshe Zimmermann, weshalb die israelische Armee dort vermehrt eingesetzt werden musste. Die israelischen Zivilisten an der Grenze zu Gaza dagegen blieben, das zeigte der 7. Oktober auf entsetzlichste Weise, nicht genug geschützt.

So macht der Historiker einen Schnitt zur Gegenwart: Er verurteilt die Hamas für das Massaker am 7. Oktober an israelischen Geiseln. Und setzt fort: „In Wahrheit geht es um ein viel größeres Geiseldrama … die israelische Gesellschaft als Geisel der Ganz-Israel-Ideologie oder konkreter der Siedlerbewegung, die den Weg zur Zweistaatenlösung versperrt.“

Es lohnt sich, wie Zimmermann anmerkt, Merkels Staatsräson-Rede zu Ende zu lesen.

Da sagte sie nämlich: „Deutschland setzt gemeinsam mit seinen Partnern auf eine diplomatische Lösung.“

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