Anti-Girlboss

Den Kapitalismus vom Sofa aus bekämpfen | Plädoyer für das gute Leben in der Komfortzone
224 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783550202209
Erscheinungsdatum 23.02.2023
Genre Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft/Gesellschaft
Verlag Ullstein Buchverlage
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Ullstein Buchverlage GmbH
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Kurzbeschreibung des Verlags



»Work hard, party hard!« »Leistung zahlt sich aus!« Solche hohlen Phrasen kann Nadia Shehadeh nicht mehr hören. Was, wenn der Führungsjob mit Verantwortung keinen Spaß macht, Papier sortieren am Kopierer aber schon? Was, wenn man kein Leben auf der Überholspur führen möchte, sondern lieber auf der Couch liegt und auf »productivity« pfeift? Und was, wenn das von vielen gelobte Leistungsprinzip eigentlich nur eine Mär ist, die Statusunterschiede nicht erklären kann und Menschen unglücklich macht? 





Vor allem Frauen wird eingetrichtert, dass sie sich mit individuellem Ehrgeiz aus gesellschaftlichen Ungerechtigkeitsstrukturen befreien könnten. Das ist kollektiver Selbstbetrug, der uns auf perfide Art Chancengleichheit vortäuscht und zu immer mehr bezahlter und unbezahlter Arbeit antreibt, findet Nadia Shehadeh. Statt ein stressiges Leben auf der Überholspur befürwortet sie das Leben als Anti-Girlboss: Ambition spielt darin keine Hauptrolle mehr und das Durchschnittliche wird nicht verachtet, sondern begrüßt. Sie plädiert dafür, sich eine Komfortzone zu bewahren, die davor schützt, für Anforderungen von außen auszubrennen. 


Wenn wir erkennen, dass es nicht so wichtig ist, alles zu haben, alles zu können und immer am Limit zu arbeiten, lebt sich das Leben nicht nur leichter, sondern auch glücklicher. 


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ISBN 9783550202209
Erscheinungsdatum 23.02.2023
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FALTER-Rezension

Heute machen wir mal Dienst nach Vorschrift

Sebastian Fasthuber in FALTER 12/2023 vom 24.03.2023 (S. 31)

Das äußere Erscheinungsbild trügt oft, auch bei Büchern. Äußerst selten gehen ein flottes Cover als Werbemaßnahme und die Botschaft, die zwischen den Buchdeckeln steht, so perfekt zusammen wie im Fall von Nadia Shehadehs vergnüglichem Manifest „Anti-Girlboss. Den Kapitalismus vom Sofa aus bekämpfen“.

„Was störst du mich, elender Ausbeuter?“, scheint die gründlich gechillt wirkende und gleichzeitig latent aggressiv dreinblickende Cover-Katze zu sagen. Kann dieses Haustier das neoliberale Wirtschaftssystem zu Fall bringen?

Wohl kaum. Mit Faulheit allein ist es natürlich nicht getan. Aber bei aller popkulturellen Leichtigkeit und lässigem Aufgreifen von Internetsprache hat die deutsche Soziologin Shehadeh in ihrem Buch über weite Strecken recht, wenn sie für mehr Freizeit und weniger Overachievertum plädiert.

Kopfnicken und Schmunzeln begleiten die Lektüre. Kaum eine Arbeit sei so dringend, dass man sie sofort verrichten müsste, rät die Autorin. „Wenn es also heute etwas gibt, das du auf morgen verschieben kannst: Nur zu. Solange keine_r stirbt und du nicht im Gefängnis landest, kann es so schlimm nicht sein!“

Oder, aus feministischer Sicht: „Dass Frauen, die keine Kinder haben, vielleicht auch keine Karriere haben möchten, scheint eine komplett absurde Idee zu sein. Richtig faule Frauen? Frauen, die nur machen, was sie müssen? Oder sogar weniger? Kann es die geben? Ich vermute: Sie existieren wahrscheinlich noch nicht in Massen, aber sie machen sich auf den Weg. Und das ist gut so.“

Der Begriff Girlboss war vor ein paar Jahren kurz im Trend. Karrierefrauen mit Social-Media-Präsenz führten vor, dass alles möglich ist. Shehadeh geht ihren Geschichten nach: Sie waren als Chefs genauso schlimm wie cholerische Männer und stammten in der Regel schon aus gutem Hause.

In jeder Erwerbsbiografie spielt auch der Background eine Rolle. Nadia Shehadeh war zwar in der Schule das „Ausländerkind“, wie sie ausführt, aber ein strebsames, deren 1968 aus dem Westjordanland nach Deutschland gekommener Vater es geschafft hat und als Gemeindearzt hohes Ansehen genoss. Ihre Herkunft beschreibt sie als relativ privilegiert.

Mit einer neoliberalen Ausprägung von Feminismus kann sie dennoch überhaupt nichts anfangen. Vom Erfolg einiger weniger Frauen hätten nur genau diese etwas, so Shehadeh. Sie plädiert stattdessen für mehr „Sisterhood“ und Solidarität. Und: Lieber öfter Dienst nach Vorschrift machen und mehr private Interessen kultivieren als ausbrennen!

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