Wilde Papas

32 Seiten, Hardcover, ab 3 bis 6 Jahre
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ISBN 9783551521354
Erscheinungsdatum 25.02.2021
Genre Kinder- und Jugendbücher/Bilderbücher
Verlag Carlsen
Empf. Lesealter ab 3 bis 6 Jahre
Übersetzung Fabienne Pfeiffer
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Carlsen Verlag GmbH
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Kurzbeschreibung des Verlags



Von coolen Gorilla-Vätern, Emu-Kindergärtnern und gleichgeschlechtlichen Pinguin-Eltern 


Nicht nur Menschen können tolle Papas sein – auch da draußen in der Wildnis gibt es ganz fantastische Väter! Jeden Tag legen sie sich richtig ins Zeug, damit es ihren Kindern gut geht und sie klug und stark werden können. Wie der Eulenpapa, der einfach der beste Lieferservice für den hungrigen Nachwuchs ist oder das Lisztaffenmännchen, das mit seinen Kindern den ganzen Tag Babytaxi spielt. Vom Gorilla bis zum Flamingo zeigen uns die wilden Papas, welche großartigen Vorbilder sie für ihre Kinder sein können und inspirieren zu modernen Vaterrollen. Vielleicht können sich Menschen-Papas noch den einen oder anderen Trick abschauen. 


  • Spannende Fakten zu verschiedenen Vaterrollen aus der Tierwelt 
  • 16 Tierväter porträtiert in Wort und Bild 
  • Erstes Sachwissen für Kinder ab 3 Jahren – altersgerecht und unterhaltsam verpackt 
  • Verständliche, kurze Texte und lustige Illustrationen zum gemeinsamen Lesen und Entdecken 
  • Ideal zum Verschenken an tierbegeisterte Kinder, Mamas und Papas 

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    ***Sachbuch und Bilderbuch in einem: ein unterhaltsames Lesevergnügen für Jung und Alt***


    Mehr Informationen
    ISBN 9783551521354
    Erscheinungsdatum 25.02.2021
    Genre Kinder- und Jugendbücher/Bilderbücher
    Verlag Carlsen
    Empf. Lesealter ab 3 bis 6 Jahre
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    FALTER-Rezension

    Wann ist ein Männchen ein MÄNNCHEN?

    Till Hein in FALTER 49/2023 vom 08.12.2023 (S. 52)

    Die Mama kümmert sich um die Kinder, der Papa geht auf die Jagd -oder verdient das Geld für die Familie: Diese Rollenverteilung sei nichts als "natürlich", behaupten Konservative. Dabei lebt so manche Art aus der Tierwelt vor, dass es auch völlig anders geht.
    1. Der Rotfuchs: bei Bedarf auch alleinerziehend

    Für die Familie tun Fuchsväter fast alles: Mit Krallen und Zähnen verteidigen sie ihr Revier. Wird die Partnerin trächtig, versorgt der Rüde sie umsichtig mit Nahrung: bis nach der Geburt. Denn auch die Produktion der Muttermilch kostet die Fähe viel Energie. Schon ab dem vierten Lebensmonat trinken die Welpen allerdings nicht mehr an den Zitzen der Mutter - und der Vater wird zum Ernährer: Oft ist er stundenlang unterwegs, um Mäuse und Insekten für sie zu erbeuten, während die Mutter mit den bis zu sechs Kindern im sicheren Versteck auf ihn wartet. Die Rolle des Männchens als heroischer Versorger der Familie entspricht also perfekt dem Klischee, wie es manche Konservative auch für die menschliche Gesellschaft propagieren.

    Dann aber leisten Fuchsväter mehr als viele Papas beim Homo sapiens: Sobald die Jungtiere groß genug sind, um den Bau zu verlassen, wechselt der Rüde in die Rolle des Lehrers und Erziehers. Wie ein ehrgeiziger Trainer bringt er seinen Töchtern und Söhnen die Tricks und Feinheiten beim Sprinten und Springen bei. Während der Übergangsphase zur selbstständigen Jagd der Kinder versteckt er manchmal auch Beute nahe am Bau und lässt sie danach suchen. Außerdem zeigt er ihnen, welche Pflanzen essbar sind und wie man köstliche Regenwürmer aus dem Boden zieht. Spielerisch stürzt er sich manchmal plötzlich auf seine Kinder. So lernen sie, mit Ängsten und Stress umzugehen, und üben, bei realen Attacken schnell genug zu fliehen. Besonders bemerkenswert: Kommt die Fähe ums Leben, sucht der Rüde oft keine neue Partnerin (und Stiefmutter), sondern zieht die Kinder ohne weibliche Unterstützung groß. Alleinerziehende Väter sind also offensichtlich kein spezifisch menschliches Phänomen.

    2. Der Kaiserpinguin: Daddy Cool auf dem Eis

    Brüten ist Männersache - zumindest bei den Kaiserpinguinen. Kaum hat das Weibchen ein Ei gelegt, rollt es dieses mit dem Schnabel auf die Fußrücken des Männchens. Unter einer dicken, gut durchbluteten Hautfalte hält Daddy Cool es dort 35 Grad warm, selbst wenn die Lufttemperatur auf minus 70 Grad sinkt. Die Partnerin verschwindet in Richtung Meer zur Jagd und überlässt dem Vater in spe die vorgeburtliche Elternzeit: mitten im antarktischen Winter. Zwei Monate lang trotzt das Männchen Frost, Schneestürmen, der gefühlt ewigen Dunkelheit des arktischen Winters und einer Nulldiät.

    Erst im Juli oder August kehrt das Weibchen zurück, aus rätselhaften Gründen oft exakt an dem Tag, an dem das Küken schlüpft. Verspätet die Mutter sich, mobilisiert der Vater eine letzte Nahrungsquelle. Er würgt eine Art Energy-Drink aus seiner Speiseröhre in den Schnabel des Neugeborenen: die sogenannte Pinguin-Milch, die unglaubliche 29 Prozent Fett und 59 Prozent Proteine enthält (Kuhmilch dagegen hat nicht einmal vier Prozent Fett und nur drei Prozent Proteine). Wenn die Partnerin ihn endlich ablöst, hat der Vater oft mehr als die Hälfte seines Körpergewichts verloren. Völlig ausgelaugt schleppt er sich auf die Jagd -und kehrt erst nach einem Monat gut erholt zurück. Von da an watschelt mal Mama, mal Papa zum Meer, um zu jagen. Noch bis zu 50 Tage betreuen die beiden ihr Kind abwechselnd auf den Fußrücken. Erst danach watschelt das Jungtier eigene Wege.

    3. Der Stichling: Ausflüge ohne Kinderwagen

    Bei Fischen kümmern sich überwiegend die Väter um die Brutpflege. Die Weibchen sind oft bereits wieder weg, wenn ein Männchen ihre unzähligen Eier im Wasser befruchtet. Als besonders engagierte Papas gelten die Stichlinge (Gasterosteidae): silbergraue Schwarmfische, die in Europa und Nordamerika verbreitet sind. Im Sommer, wenn die Tage länger werden, grenzen die Männchen durch Revierkämpfe Areale ab. Dann buddeln sie im lockeren Sand eine Mulde aus, überdachen diese mit einem Geflecht aus Pflanzenstängeln, locken mit einem anmutigen Zickzacktanz ein Weibchen an und dirigieren es mit der Schnauze zum Eingang des Nests.

    Familienidyll entsteht allerdings keines. Denn kaum hat die Fischdame ihre Eier abgelaicht, verliert sie jedes Interesse an ihnen. Ganz anders das Männchen: gleich nach der Besamung beginnt für den Vater in spe der Ernst des Lebens. Rund um die Uhr ist es mutterseelenallein damit beschäftigt, das Gelege vor Nesträubern zu schützen, frisches Wasser herbeizufächeln, damit die Keimlinge genügend Sauerstoff bekommen, und faule Eier auszusortieren.

    Verlassen die Jungtiere, Wochen nach dem Schlüpfen, erstmals das Nest, hält der Papa sie im Schwarm zusammen. Damit auch ja keines der Babys verloren geht, saugt er diese manchmal vorübergehend in sein Maul und befördert sie so schließlich - ganz ohne Kinderwagen -ins sichere Nest zurück. Erst wenn die Kleinen sicher schwimmen können, endet die väterliche Betreuung.

    4. Der Berggorilla: immer scharf aufs Babysitten

    Während beim Homo sapiens in Kindergärten männliche Betreuer bekanntlich noch immer eine Seltenheit sind, sieht das bei den Berggorillas (Gorilla beringei beringei) völlig anders aus. Nicht nur, dass bei diesen Menschenaffen aus dem östlichen Afrika die Väter viel Zeit mit ihren Kindern verbringen. Forscher haben festgestellt, dass es den Männchen schnurzegal ist, ob sie ihre eigenen Söhne oder Töchter hüten -oder Kinder, deren Eltern sie nicht einmal kennen. Offenbar macht ihnen die Gesellschaft der Kleinen ganz einfach Spaß.

    Männliche Berggorillas sind, obwohl sie mit ihren riesigen Zähnen und Muskeln ziemlich furchterregend aussehen, so leidenschaftliche wie talentierte Babysitter. Sie spielen mit den Kindern Fangen, heben sie hoch in die Luft, blödeln mit ihnen herum und schlafen oft eng an sie gekuschelt. Die Betreuung durch Väter oder Ziehväter ist ein guter Schutz gegen Attacken von Raubtieren. Und die Jungtiere schauen sich von den erwachsenen Männchen ab, wie man sich am besten durchs Leben schlägt.

    Völlig uneigennützig scheint deren Engagement allerdings nicht zu sein: Verhaltensforscher haben beobachtet, dass Berggorilla-Damen sich lieber mit Männchen paaren, die viel Zeit mit Kindern verbringen. Wer oft als Babysitter und Erzieher aktiv ist, zeugt im Lauf des Lebens nachweislich mehr Kinder als die Artgenossen. Die Betreuung von Kindern ist bei den Berggorillas also auch eine Masche, um Weibchen zu beeindrucken.

    5. Das Seepferdchen: Hengste in anderen Umständen

    Wölbt sich bei männlichen Seepferdchen der Bauch, liegt das nicht etwa an zu viel Bier und Chips - sondern an einer Schwangerschaft: Die Hengste der See haben eine Bauchtasche, die nach der Empfängnis geschlossen wird und die Doppelfunktion von Gebärmutter samt Plazenta übernimmt. Erst kurz vor der Geburt wird sie wieder geöffnet. Auch darüber hinaus ähnelt die Schwangerschaft derjenigen weiblicher Säugetiere: Der Organismus des Vaters versorgt die Keimlinge zum Beispiel mit wichtigen Nährstoffen wie Kalzium und Omega-3-Fettsäuren und sein Immunsystem schützt sie vor Krankheiten.

    Gewöhnlich dauert die Schwangerschaft bei Seepferdchen zwei bis vier Wochen. Naht der große Moment, ist der Bauch des Vatertiers aufgebläht wie ein Ballon. Bei manchen Arten schwimmen mehr als tausend Mini-Seepferdchen im Fruchtwasser umher. Dann, meist nachts, setzen die Wehen ein. Genau wie beim Menschen werden sie durch das Hormon Oxytocin ausgelöst. Der Bauch des Hochschwangeren krampft sich konvulsiv zusammen, und in multiplen Ejakulationen werden schließlich ganze Wolken zarter Jungtiere aus dem Brutbeutel geschleudert. Schon wenige Stunden danach schwimmt die Partnerin oft wieder herbei, verführt den jungen Vater zur Paarung -und die nächste Schwangerschaft beginnt. Die beim Menschen oft so explosive Frage "Kinder oder Karriere?" erübrigt sich da natürlich.

    In dieser Rezension ebenfalls besprochen:

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