50 Vorschläge für eine gerechtere Welt

Gegen Konzernmacht und Kapitalismus
336 Seiten, Taschenbuch
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ISBN 9783552060401
Erscheinungsdatum 26.08.2006
Genre Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft/Politik
Verlag Zsolnay, Paul
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Carl Hanser Verlag GmbH & Co.KG
Vilshofener Straße 10 | DE-81679 München
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Kurzbeschreibung des Verlags

Der globalisierungskritischen Bewegung wird immer wieder vorgeworfen, sie würde nur Probleme aufzeigen, aber keine Lösungen bieten.
Christian Felber, Mitbegründer von Attac Österreich, entkräftet diesen Vorwurf eindrucksvoll: Pointiert, doch überzeugend präsentiert er 50 konkrete Alternativen zu neoliberalen Strategien der Globalisierung und Ökonomisierung unseres Lebens.
Seine Lösungsmodelle reichen dabei von der Neugestaltung der Finanzmärkte und des Welthandels bis hin zu allgemein verbindlichen Regeln für Konzerne und Standortkooperationen.
Ein Plädoyer dafür, die Gestaltung unseres Zusammenlebens aktiv in die Hand zu nehmen und die Spielregeln neu zu schreiben.

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FALTER-Rezension

Begrenzung der Gier

Hans Holzinger in FALTER 40/2006 vom 06.10.2006 (S. 42)

Der Attac-Aktivist Christian Felber präsentiert fünfzig Vorschläge für eine gerechtere Welt.

Es sei zwar goldrichtig, kritisch und bewusst zu konsumieren, aber mindestens ebenso wichtig sei es, sich für gerechte Gesetze und Spielregeln einzusetzen, denn: "Das Supermarktregal ist nur die letzte Station demokratischer Entscheidungsprozesse." Das schreibt der Ökonom und Mitbegründer von Attac Österreich, Christian Felber, in seinem neuen Buch, das er schlicht "50 Vorschläge für eine gerechtere Welt" nennt. Felbers Augenmerk gilt der Veränderung politischer Strukturen. Der angebliche Gestaltungsverlust der Politik ist für ihn ebenso ein Mythos wie die neoliberale Wende, die seit den Achtzigerjahren weltweit eingesetzt hat. Denn beides sei bloß durch Regeln bedingt, die großen Konzernen und Finanzinstitutionen immer mehr Macht geben, die Freiheit des Marktes über alles stellen und die Rolle des Staatlichen und damit der Demokratie sukzessive zurückdrängen.
Felber zeigt anhand einer Fülle von Beispielen, dass es weiterhin politische Gestaltungsmöglichkeiten gibt, wenn sie nur wahrgenommen würden: wie etwa die Stabilisierung der internationalen Finanzmärkte, eine alternative Finanzierung von Entwicklungszusammenarbeit, die Herstellung von globaler Steuergerechtigkeit, die Förderung regionaler Wirtschaftskreisläufe oder die Revitalisierung der öffentlichen Aufgaben. Fachkundig argumentiert er gegen scheinbare ökonomische Naturgesetze wie die Hochzinspolitik, da hohe Zinsen den Reichen nützen und die Schuldner – Staaten wie Unternehmen – unter Druck setzen. Stattdessen macht er einen Vorschlag zur Begrenzung der Gier: Eine "Gerechtigkeitsformel 20–10" soll sicherstellen, dass Spitzeneinkommen nie mehr als das Zwanzigfache der Mindestlöhne betragen und dass niemand mehr als zehn Millionen Euro Privatvermögen anhäufen darf.
Der Autor ist nicht wirtschaftsfeindlich, er tritt vielmehr ein für eine zielgenauere Wirtschaft: Die gegenwärtigen internationalen Finanzstrukturen seien aus gesellschaftlicher Perspektive ineffizient und richtungsblind: "Geld fließt nur dorthin, wo eine möglichst hohe Rendite zu erwarten ist. Kein Geld fließt dorthin, wo es dringend benötigt wird oder volkswirtschaftlich wertvoll ist, aber unrentabel."
Aufschlussreich sind auch die Ausführungen über eine "andere Globalisierung". Felber hält nichts von einem globalen Standortwettbewerb, dieser sei bloß "das Wiedererwachen des Nationalismus auf supranationaler Ebene". Vielmehr brauche es globale politische Kooperation, um für globale Konzerne globale Standards zu setzen: "Der Wettbewerb zwischen Unternehmen wäre dann fairer, zwischen Staaten wäre er beendet." Statt "ökosozialem Kolonialismus", wie ihn die gegenwärtige Weltarbeitsteilung befördere, solle "ökonomische Subsidiarität" angestrebt werden.

Dass die globalisierungskritische Bewegung nur Nein sage und keine konstruktiven Vorschläge mache, war immer ein Vorurteil derer, die sie schwächen wollten – ein Vorurteil, mit dem das vorliegende Buch einmal mehr gründlich aufräumt. Fundiert, faktenreich und aufgelockert mit erfrischenden Pointen formuliert Christian Felber seine "Vorschläge für eine gerechtere Welt". Er stellt Zusammenhänge her, deckt "ökonomische Mythen" auf – und bezieht Position: für Demokratie, Menschenrechte, Fairness, den Schutz von Allgemeininteressen gegenüber Sonderinteressen, die Mächtige für sich durchsetzen. Die Vorschläge zielen mehrheitlich auf eine Zähmung des Kapitalismus.
Im Schlusskapitel verweist der Autor aber auch auf grundsätzliche Alternativen, etwa die Beispiele der Solidarökonomie in Brasilien und Ägypten. Er plädiert für einen "Homo socialis" und für "Citoyens", die sich in die öffentlichen Angelegenheiten einmischen und damit die "Demokratie mit Sauerstoff versorgen". Denn, so das Resümee: "Es ist Zeit für etwas Neues."

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