Stierhunger

Roman
176 Seiten, Hardcover
€ 18.4
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ISBN 9783552060685
Erscheinungsdatum 25.08.2007
Genre Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Verlag Zsolnay, Paul
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Carl Hanser Verlag GmbH & Co.KG
Vilshofener Straße 10 | DE-81679 München
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Kurzbeschreibung des Verlags

Eine junge Frau lernt eine ältere Dame kennen, die der Kaiserin Sisi ähnelt und ihr anbietet, sich einen Gugelhupf mit ihr zu teilen. Sie nimmt die Einladung spontan an. Einladung folgt auf Einladung, harmlose Museumsbesuche erweisen sich als geplante Raubzüge, auf denen etwa die Kokainspritze der Kaiserin erbeutet wird. Und bald hat auch die überwunden geglaubte Fresssucht, der "Stierhunger", wieder von ihr Besitz ergriffen.
Linda Stift führt uns mit diesem Roman hinter die brüchigen Fassaden des alltäglichen Lebens, dorthin, wo der Wahnsinn stets ganz nahe ist.

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FALTER-Rezension

Eine österreichische Hungerkünstlerin

Olga Flor in FALTER 11/2009 vom 11.03.2009 (S. 20)

Der Hunger als zeitgenössisches Thema ist ja nichts Neues: und zwar in perverser Gleichzeitigkeit in Gestalt des brachialen armutinduzierten Hungers ebenso wie in der des Wohlstandshungers. Wohlstandshunger als Hunger auf das, was ausfüllen könnte, wenn man nicht von vornherein schon wüsste, dass die Befriedigung nicht von Dauer sein kann, dass das Sättigungsgefühl flüchtig ist und dass der Nachschub schon auf der Hand liegen muss, damit der Hunger eine Ruhe gibt.
Und, hast du's nicht gesehen, passiert doch glatt was Blödes, nämlich dass man den richtigen Zeitpunkt verpasst, an dem man gerade genug erwischt hat.

Dann passiert es, dass man schlingt, bis man kotzen muss oder kotzen will, auch diese geschickte Hungeroptionierung, also das bewusste vorauseilende Entleeren des Magens in Hinblick auf darauf folgende glückliche Hungergefühle ist denkbar (nicht auszudenken, wie sich Hungerassets, also die erwerbbare und wiederverkäufliche Sicherheit in Zukunft einlösbarer Schlingversprechen machen würden, ob da eine Hungerblase aufzublähen wäre? Wohl doch nur Blähbäuche).
Dann muss man gleich wieder von vorne anfangen mit dem Gestopfe, die Sättigung als solche ist nicht einmal mehr formal das Ziel des Ganzen, nur das Stopfen, und das beweist uns immerhin, dass wir noch stopfen können.

Auch wenn diese Unersättlichkeit, die Linda Stift ins Zentrum ihres Buches "Stierhunger" stellt, nicht unbekannt ist, so ist doch die Umsetzung neu, vielschichtig, raffiniert und sprachlich fein ausgearbeitet. Das Motiv wird durchexerziert in einer hermetisch geschlossenen Konstellation, die sich aufdrängt, die sich der Erzählerin überstülpt oder vielmehr von dieser selbst übergestülpt wird, deren Unabdingbarkeit die Erzählerin zu schlucken scheint.
Und – dies sei nebenbei bemerkt – Linda Stift ist zumindest an der Oberfläche weit entfernt von Finanz- oder Wirtschaftskrisen allgemeiner Art, ihr Text bildet sauber geflochtene Rückbindungen in eine ganz andere Zeit, zur Vorreiterin österreichischer Hungerkünstlerinnen nämlich, Sisi, deren Alter Ego avatarengleich dieser Parallelwelt vorsitzt, wobei gar nicht erst der Versuch unternommen wird, das zugrunde liegende Regelwerk in Zweifel zu ziehen.
Gerade daraus zieht es – das Regelwerk nämlich – seine pompöse Dominanz und zwingt den Leser/die Leserin fast schon sanft auf die Innenseite dieser albtraumhaften Szenerie.

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