

Dominika Meindl in FALTER 50/2019 vom 13.12.2019 (S. 33)
Weihnachten bietet ein weites Feld des Scheiterns, die Weihnachtsliteratur sowieso. Das Fest, das René Freund in „Swinging Bells“ beschreibt, geht ziemlich in die Hose. Ganz anders sein Roman, obwohl man den vermeintlichen Twist bald errät: Die spießigen Enddreißiger Sandra und Thomas wollen endlich ohne ihre Herkunftsfamilien feiern, „das schönste Weihnachten unseres Lebens“.
Doch dann passiert erst recht etwas. Elisabeth und Leo stehen vor der Tür. Und die sind nicht etwa gekommen, um das von Sandra und Thomas online angebotene Doppelbett abzuholen, sie haben da was verwechselt und wollen Partnertausch. Bald sitzen die vier befangen in der Wohnlandschaft. Es folgt keine seichte Verwechslungskomödie, sondern ein herzerwärmendes, vifes Kammerspiel über die Irrungen und Wirrungen zeitgenössischer Heterosexualität. Freund beherrscht das Handwerk des Erzählens.