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Kurzbeschreibung des Verlags
Der Neoliberalismus, so scheint es, ist ein Phantom: Es gibt keine Anhänger, nur Kritiker. Der Begriff ist zu einer Kampfparole geworden, zur Negativfolie des modernen Kapitalismus mit einem globalisierten Markt, in dem nur der Wettbewerb zählt. Namen wie Milton Friedman, der wohl bekannteste Vertreter der neoliberalen Wirtschaftstheoretiker, stehen für das Konzept eines radikalen Laisser-faire, in dem es für die Schwächeren in der Gesellschaft keine soziale Absicherung mehr gibt.
Lektüre, die man Überkorrekten, Globalisierungskritikern, Nahostfetischisten, Weltreisenden, Nazijägern und Politjunkies guten Gewissens unter den Christbaum legen kann.
Alternativen zum Weihnachtsevangelium: Die Mitarbeiter der Falter-Politikredaktion empfehlen einige der besten politischen Bücher des abgelaufenen Jahres. Wenig Besinnliches, dafür viel Information.
Ach Neoliberalismus!
Wenn Gewerkschafter streiken, Linke demonstrieren oder Alfred Gusenbauer eine Rede hält, dann kommt meist ein großer Gegner ins Visier: der Neoliberalismus. Dass er die letzte herrschende Ideologie ist und die Welt nach seinem Bilde formt, darüber herrscht weiter Konsens. Das ist insofern erstaunlich, als es doch verdammt schwer ist, einen Neoliberalen zu finden. Der deutsche Wirtschaftswissenschaftler Gerhard Willke hat nun eine Einführung in den Neoliberalismus vorgelegt, eine Begriffsklärung, ein eingängiges Lehrbuch, aber streckenweise eine ideologische Philippika: zur Verteidigung des Marktes gegen seine Kritiker.
Willkes Hauptthesen: In komplexen, ausdifferenzierten Gesellschaften ist der Markt das effizienteste System zur Kommunikation von Informationen und zum Treffen von Entscheidungen. Weit entfernt davon, fehlerlos zu funktionieren, produziert er dezentrale Fehlentscheidungen, die wieder dezentral korrigiert werden und das Gesamtsystem nicht berühren. Jeder politische Eingriff ins Marktsystem provoziere zentrale und damit potenziell fatale Fehlentscheidungen. Der Markt ist auch eine Versicherung gegen Machtballung. Die Politik soll die Märkte reglementierten, aber schonend. Aus diesen chaotischen Marktkräften entsteht dann Gemeinwesen gleichsam "emergent", vom Markt in ein Muster gebracht.
Klug und eingängig ist das Buch meist auch da, wo man den Thesen des Autor nicht folgt. Wer gegen die Ausweitung der Marktzone argumentieren will, muss Argumente gegen jene von Leuten wie Willke finden. Passt darum gut auch unter den Christbaum des Globalisierungskritikers!