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Kurzbeschreibung des Verlags
Barbara Tuchman untersucht die vielleicht faszinierendste Paradoxie der Geschichte: die Verwirklichung einer Politik, die dem Eigeninteresse der Regierenden entgegensteht. Sie führt den Leser an vier entscheidende Schauplätze. Der erste ist der Trojanische Krieg. Gegen göttliche Omen und Beschwörungen aus den eigenen Reihen handelnd, ziehen die Trojaner das Pferd in ihre Mauern und verurteilen sich selbst zum Untergang. Das hölzerne Pferd ist das Symbol eines Wahns, der heute existenzgefährdend geworden ist. Die sechs Jahrzehnte päpstlicher Torheiten stellt sie im zweiten Abschnitt vor: Korruption, Amoral und Machthunger, die hochmütige Nichtachtung aller Proteste und Klagen, die zum Protestantismus und zu den Religionskriegen führten. Im dritten Kapitel erzählt sie, wie Georg III. und seine Regierung die Beziehungen zu den Siedlern in den amerikanischen Kolonien zerstörten. Die Verblendung der britischen Krone und ihrer Berater machte aus Untertanen Rebellen und besiegelte den Verlust eines Kontinents. Und schließlich analysiert sie Amerikas Verwicklung in Vietnam - von Franklin D. Roosevelts zögernder Unterstützung des französischen Kolonialismus in Indochina über die unsinnige Domino-Theorie bis zu Lyndon B. Johnsons törichtem Bestehen auf einem militärischen Sieg und der kaum verhüllten Niederlage der USA.
Die US-amerikanische Reporterin und Historikerin Barbara Tuchman schrieb dieses Buch über "The March of Folly", wie es im englischen Original heißt, "Die Torheit der Regierenden", im Jahr 1984. Deshalb lautet der Untertitel "Von Troja bis Vietnam".
Inzwischen könnte man ergänzen "Von Troja über Bagdad, Kabul bis Kiew". Tuchmans Analyse ist leider zeitlos aktuell. "Während alle anderen Wissenschaften vorangeschritten sind, tritt die Regierungskunst auf der Stelle; sie wird heute kaum besser geübt als vor drei-oder viertausend Jahren."
Seit Jahrtausenden stürzen Herrschende (nicht nur historisch bedingt sind es zumeist Männer) ihre Untertanen in sinnlose Kriege -und das aus purer Dummheit ("Folly"). "Warum bleiben Einsicht und Verstand so häufig wirkungslos?"
Dumm definiert Tuchmann folgendermaßen: die Entscheidung war schon als kontraproduktiv erkennbar, als sie getroffen wurde. Es hätte eine gelindere, schonendere Alternative gegeben. Und sie wurde nicht von einer Einzelperson, sondern einer Gruppe getroffen.
John Adams, zweiter US-Präsident, meinte, die Regierungskunst trete auf der Stelle und würde kaum besser praktiziert als vor 3000 oder 4000 Jahren. Deswegen springt Barbara Tuchmann zurück in der Geschichte: zum Trojanischen Pferd, den habgierigen Renaissancepäpsten bis zu einer frühen Voraussicht auf den Klimawandel. Resigniert schließen wir mit der mageren Erkenntnis: Die Menschheit wird nicht gescheiter. Dafür gibt es weit mehr Beweise als in diesen 560 Seiten. Nicht nur in den USA.