Zuleika

Roman
264 Seiten, Hardcover
€ 25.7
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ISBN 9783608502381
Erscheinungsdatum 16.03.2024
Genre Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Verlag Tropen
Übersetzung Tanja Handels
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Kurzbeschreibung des Verlags



Ein bestechender Roman über ein Mädchen von Heute in der Welt von Gestern – von der Autorin des preisgekrönten Bestsellers Mädchen, Frau etc.


Zuleika lebt als Schwarzes Mädchen im pulsierenden London des Römischen Reichs. Sie ist das Kind nubischer Einwanderer, ihr gehört die Straße. Mit elf Jahren verheiratet ihr Vater sie an einen reichen Patrizier. Doch Zuleika fügt sich nicht stillschweigend in ihr Schicksal. Hartnäckig kämpft sie um Freiheit in einer Stadt, deren Gesetze von Geld, Sex und Macht bestimmt werden.


London, 211 n. Chr.: Zuleika ist widerspenstig, schlagfertig und außerordentlich schön. Und sie ist meist auf sich allein gestellt. Doch ihre Freiheit findet ein jähes Ende, als sie von ihrem Vater mit elf Jahren an einen alten fetten Römer verheiratet wird. Trotz aller Widrigkeiten macht sie das Beste aus ihrer Situation. In ihrem goldenen Käfig liest sie die großen Dichter, beginnt selbst zu schreiben und zieht heimlich mit ihren alten Freundinnen um die Häuser. Von wahrer Liebe hat sie keinen blassen Schimmer. Dann begegnet sie dem Kaiser Septimius Severus – und ihre Welt wird aus den Angeln gehoben. Sie beginnt eine leidenschaftliche Affäre mit ihm, wohl wissend, dass ihr als treuloser Ehefrau der Tod durch Vergiften droht. Aber Zuleika will um jeden Preis in glühenden Versen ihre eigene Geschichte erzählen.


»Evaristo verwandelt Politik und Geschichte in eine funkelnde Prosa. Ein Triumph.« The Times


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FALTER-Rezension

„Als Ehefrau optima, Sir“

Christina Vettorazzi in FALTER 12/2024 vom 20.03.2024 (S. 16)

Zuleika lebt als Einwandererkind im London des Römischen Reichs um 211 nach Christus. Der Vater hat sich hochgearbeitet. Nun verkauft er in seinen Läden alles – Wein, Schuhe, Grün- wie Werkzeug. Bei der ersten Gelegenheit geht auch die Tochter an den Höchstbietenden: „Zuleika sehr oboediens. Kein bisschen problemata, als Ehefrau optima, Sir.“

Den reichen Patrizier Lucius Aurelius Felix akzeptiert der Vater natürlich als Schwiegersohn. Die erst elfjährige Zukeika muss also lernen, sich zu benehmen: „Eben noch barfuß Hüpfkästchen gespielt, // plötzlich vier Fuß hoch in der Sänfte, Hauptsache, // die rosa Strümpfe werden nicht dreckig.“ So beginnt der nun übersetzte Roman „Zuleika“ (im Original: „The Emperor’s Babe“, 2002), den Bernardine Evaristo in Versen verfasst hat.

Die britische Schriftstellerin gewann 2019 als erste schwarze Frau den Booker ­Prize und damit den wichtigsten britischen ­Literaturpreis, der mit umgerechnet rund 57.000 Euro dotiert ist. Mit ihrem ­Roman „Girl, Woman, Other“ setzte sie sich gegenüber Werken von Salman Rushdie und Elif Shafak durch, sie teilte sich die Auszeichnung mit Margaret Atwood („The Testaments“).

Den massiven Patrizier als Mann! So kommt es nun. Zuleika zieht in seinen Palast ein und damit sind die Regeln gleich klar: Er bestimmt, sie hat zu folgen. Dabei gibt es Boni, die das Mädchen sich erarbeiten kann. So ist beispielsweise ein Besuch der Leibmasseurin Cornelia „der Preis für einen Blowjob“.

Zuleika lernt schnell, wie sie funktionieren muss, um zu bekommen, was sie will. Sie merkt jedoch auch, welche Macht ihrer eigenen Person mittlerweile innewohnt. Schließlich steht sie als Hausherrin in der Hierarchie direkt unter Felix. Das zeigt sich vor allem im Umgang mit den Sklavinnen Valeria und Aemilia: „Libertas bekommt ihr, wenn ich tot bin, // das wisst ihr beide sehr genau.“

Ihr sexuelles Potenzial steigt mit jedem Jahr. Denn ihr Körper reift und zieht die Blicke der mächtigsten Männer auf sich. Schließlich sogar jene von Kaiser Septimius Severus.

Obwohl der Roman in Verse gegliedert ist und damit einer strengen Form unterliegt, wirkt vieles willkürlich. So fehlen etwa Reim und Rhythmus. Doch passt das perfekt zum Inhalt, denn Zuleikas ganze Geschichte ist fremdbestimmt.

Die Ansagen den Sklavinnen gegenüber zeugen somit nicht von einem schlechten Charakter, sondern von der Sogwirkung der Macht sowie von Hilflosigkeit: „Ich war der Mensch, zu dem mich diese Welt gemacht hatte, und sie ebenso. // Doch was ich weiter würde, // war mir nicht mehr so klar.“

Evaristo spielt ihre Figuren als Mittäter gegeneinander aus. Jeder gegen jeden, so der Ansatz. Frauen konkurrieren um Männer, Männer um Macht. Männer besitzen Frauen, Frauen als Hausherrinnen ihre Sklavinnen. Die Regeln wirken wie Naturgesetze und sind doch menschengemacht, können daher verändert werden.

Kaiser Severus ist schön, stark und noch viel mächtiger als Felix. Vor allem jedoch mag er Zuleika wirklich. Als sie eine Affäre beginnen, verliebt sie sich sofort in ihn und vergisst alle Vorsichtsmaßnahmen, die an Orten voller Intrigen nötig sind. Doch sosehr sie Severus’ Gegenwart sowie die Distanz zu Felix genießt, muss sich Zuleika doch bald eine Frage stellen: Lohnt es sich, dafür zu sterben?

In dieser Kurzfassung klingt das nun nach einem deprimierenden Stoff. Doch das ist „Zuleika“ nicht – und trotz der lyrischen Form auch kein anspruchsvoller, anstrengender Text.

Der Roman bietet trotz seiner thematischen Schwere ein einziges Lesevergnügen – und ja, das muss eine Autorin erst schaffen. Evaristo packt Theorie, Ästhetik und Empathie so in einen Text, als wäre alles ganz leicht.

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