

Weltreich Persien
Matthias G. Bernhold in FALTER 26/2009 vom 26.06.2009 (S. 18)
Für die griechischen Völker, damals ein zerstrittener Haufen von kriegerischen Stadtstaaten, waren die Perser Barbaren. Ein verweichlichtes Volk von Männern, die bunte Hosen und parfümiertes Haar trugen. Das hochentwickelte, multinationale persische Weltreich, das sich vom Hindukusch über den heutigen Nahen Osten bis zum Mittelmeer erstreckte und dem das mächtige Babylon ebenso Tribut zollte wie Ägypten, nahm man als Aggressor wahr. BBC-Journalist und Historiker Tom Holland, der sich mit Sendungen über Herodot, Homer und Vergil einen Namen machte, erzählt in packender Weise die Geschichte der Perser und – nebenbei – die der Demokratie.
Der Kampf Athens und des streng militärisch organisierten Sparta gegen das expandierende Perserreich, mit den Schlachten bei Marathon und bei den Thermopylen, ist der spannende Höhepunkt des Buchs. Bürokratie,
strategisches Geschick und Offenheit gegenüber fremden Kulturen hießen die Erfolgsrezepte der Perser. Sie wussten als Erste, schreibt Holland, "wer die Informationsübermittlung im Griff hat, hat die Welt im Griff".