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Kurzbeschreibung des Verlags
Ein Schriftsteller wird zu einer Kreuzfahrt eingeladen, nicht als zahlender Passagier, sondern als sogenannter »Gastkünstler«. Lohn sind ein anständiges Honorar, die Außenkabine mit Balkon, freie Verpflegung und andere Annehmlichkeiten. Doch in der umfangreichen Anlage lauert das Kleingedruckte, das genau gelesen sein will. Der Eingeladene macht es sich mit einer Antwort an die Agentin der Reederei nicht leicht – einer Antwort, in der ebenso scharfsinnig die Situation des Schriftstellers in Zeiten einer weltweiten Vergnügungssucht auf den Punkt kommt wie auch die stille Sehnsucht nach einer Vollmondnacht in der Karibik zu zweit...
Für die Novelle „Widerfahrnis“ bekam Bodo Kirchhoff 2016 den Deutschen Buchpreis. Der Mann ist einer der elegantesten Stilisten der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Er weiß das auch, was zur Folge hat, dass er sich mitunter über Gebühr an den eigenen Sätzen berauscht. So auch in dem vom Verlag als Sommerbuch beworbenen Monolog „Betreff: Einladung zu einer Kreuzfahrt“.
In einem langen E-Mail an die Agentin einer Reederei versucht sich ein Schriftsteller – er hat einige Züge Kirchhoffs – klarzuwerden, ob er es als Gastkünstler an Bord eines großen Kreuzfahrtschiffes (unter Durchschnittsmenschen in Badekleidung!) aushalten würde. Die Arroganz dieses Mannes ist kaum zu ertragen. Meint Kirchhoff das ernst? Oder macht er sich in der locker hingeworfenen Fingerübung über sich selbst und sein Macho-Image lustig? An einigen Stellen blitzt wohltuende Selbstironie
auf.
FALTER-Rezension 